
Diese Aussage Jesu vermuten wir eigentlich nicht im Matthäusevangelium. Denn der Apostel Johannes zitiert solche Gedanken verschiedentlich, einmal von Johannes dem Täufer: „Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben" (Joh 3,35). Was mag der Täufer selbst von dieser gewaltigen Botschaft verstanden haben, die er weitergeben durfte?
Wir lernen durch diesen Vers, dass der Herr Jesus der Sohn des Vaters ist. Er hat eine intime Beziehung zu dem Vater im Himmel, der ewiger Gott ist. Damit wird deutlich, dass auch der Herr Jesus selbst ewiger Gott ist.
Zudem erkennen wir, dass Ihm vom Vater alles übergeben worden ist: alle Autorität, alle Gewalt zur Gerichtsausübung, alles Geschaffene auf dieser Erde und auch die Macht über die unsichtbare Welt. Er hat die Autorität, Menschen zu retten und zu verurteilen. Er bringt Menschen als Kinder Gottes zum Vater. Alles ist Ihm übergeben - es gibt keine einzige Ausnahme. Haben wir schon einmal so über die Herrlichkeit des Herrn nachgedacht? „Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat" (Joh 5,22.23).
Schon in Psalm 2, der prophetisch vom Herrn Jesus als König spricht, lesen wir etwas davon, was Gott Ihm über Israel hinaus gibt: „Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben und die Enden der Erde zum Besitztum. Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen" (Ps 2,8.9). Und am Ende unseres Evangeliums bestätigt der Herr selbst noch einmal: „Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde" (Mt 28,18). Ihm ist alles übergeben worden - unserem Retter.
Quelle: bibelpraxis.de/a2518.html