Franziskus in einem Interview

Lesezeit: 3 Min.

Franziskus wendet sich gegen ein „Proselytentum", also eine Mission von Menschen, um sie durch die Botschaft Gottes zu Jüngern zu machen. Ein solches Proselytentum sei eine Riesendummheit. „Man muss sich kennenlernen, sich zuhören, und das Wissen um die Welt, das uns umgibt, vermehren." Ist das die biblische Botschaft? Haben wir nicht nach Matthäus 28,19 die Aufgabe, alle Nationen zu Jüngern zu machen und sie zu taufen? Franziskus tritt lieber für die Ausübung von „Agape", von Liebe ein. Darf man diese göttliche Liebe in einen Widerspruch zu seiner Aufforderung stellen, Menschen zu missionieren?

Liebe ist für Franziskus der Sauerteig, der dem Gemeinwohl zugute kommt. Er verwechselt an dieser Stelle, dass Sauerteig in der Bibel grundsätzlich und ausnahmslos ein Bild der Sünde ist, die sich ausbreitet.

„Gottes Sohn ist auf der Welt erschienen, um den Menschen das Gefühl der Brüderschaft in die Seele zu legen. Wir sind alle Geschwister und Kinder Gottes." Ist das wahr? „ Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten", sagt Gottes Wort (1. Tim 1,15) - das ist etwas grundlegend anderes. An keiner Stelle lesen wir, dass alle Menschen Brüder und Kinder Gottes sind. Im Gegenteil: Nur derjenige, der Jesus Christus als Retter annimmt, ist ein Kind Gottes. Gott muss ein Werk an meiner Seele getan haben, um gerettet zu werden, um die Natur Gottes zu besitzen.

Dann sagt Franziskus, dass eine Religion ohne Mystiker eine Philosophie ist. Unbeantwortet lässt er die Frage, die sich dann stellt: Wo spricht Gott von Mystizismus? Die Bibel gibt uns darauf keinen Hinweis. Im Gegenteil: Mystizismus entzieht sich der Beurteilung - und alles, was ein Christ tut (oder nicht tut), muss an Gottes Wort geprüft werden. Das ist das Gegenteil von Mystizismus.

Auf die Frage, ob ihm selbst Gnade zuteil wurde, antwortet Franziskus: „ Das vermag niemand zu wissen. Die Gnade ist nicht Teil des Bewusstseins. Sie ist das Licht, das wir in unserer Seele tragen. Es ist weder das Wissen noch die Vernunft." Was sagt die Bibel? Dass jedem Sünder, der neues Leben geschenkt bekommen hat - er weiß es, wenn er sich bekehrt hat - Gnade geschenkt worden ist. Wir müssen dafür nicht in uns hineinschauen - das führt zu nichts Gutem. Wir müssen Gottes Wort lesen - da lesen wir, dass jedes Kind Gottes Gnade geschenkt bekommen hat.

Das alles zeigt: So viel dieser Mann auch bewundert wird - er führt Menschen in die Irre. Es ist besser, sich an das Wort Gottes und Jesus Christus zu halten, als einem Menschen zu folgen, der sich an die Stelle Gottes auf der Erde setzt (das ist die Funktion, die ein Papst einnimmt, genau genommen einnehmen soll und nie einnehmen kann, weil es im Widerspruch zu Gottes eigenen Aussagen steht). Man kann davon nur warnen, ihn zu bewundern.

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Gott bricht nicht mit grenzenloser Macht herein (Franziskus) - wirklich nicht? Manuel Seibel Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, hat in der Christmette wieder Partei gegen die israelischen Vergeltungsmaßnahmen des Terrorangriffs der Hamas ergriffen, ohne das direkt mit Namen zu ... Podcast anhören
Für Tote – Johannes Paul II – beten? Manuel Seibel Ein Jahr ist es her, dass Rom in Atem gehalten wurde. Denn vor einem Jahr starb Papst Johannes Paul II. Jetzt war allerorts zu lesen und zu hören, dass man für ihn Messen veranstalte, in denen zugleich für ihn gebetet wird. Die entscheidende ... Artikel lesen
Deus Caritas Est – Gott ist Liebe Manuel Seibel Die erste Enzyklika des neuen Papstes, Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, ist erschienen. Ihr Thema: Gott ist Liebe. Dort wird auf eine Unterscheidung zwischen weltlicher und göttlicher Liebe hingewiesen. Ein Thema, das von der Bibel beleuchtet wird. ... Artikel lesen
Personenkult Manuel Seibel Heute geht Joseph Ratzinger, das aktuelle Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche, "in Rente". Das ist schon seltsam für einen Mann, der sich nach dem eigenen Verständnis und dem der Römisch-Katholischen Kirche als Nachfolger von Petrus sieht. ... Artikel lesen
Homosexualität und der Papst Manuel Seibel Immer mal wieder ist aus dem Vatikan ein kurzes Wort über seine Haltung zu Homosexuellen zu hören. Inzwischen hat man versucht, diese eher positiven Äußerungen wieder zu relativieren ... Und immer wieder sollte man versuchen, dann zur ... Podcast anhören
Ein Papst geht – ein anderer kommt: die Kirche bleibt - von Johannes Paul II. zu Benedikt XVI. - ( Folge mir nach - Heft 5/2005 ) Manuel Seibel Der Papst ist in. Zu diesem Schluss könnte man kommen, wenn man den Rummel um den verstorbenen Papst und seinen Nachfolger betrachtet. Und alle Welt nahm Anteil: die Rö-misch-Katholischen Kardinäle und „ihre“ Kirche; hohe Vertreter der ... Artikel lesen