Dieser Tage las ich das Interview mit einem Trainer für Prävention und Konfliktmanagement, der viele Jahre für die Polizei gearbeitet hat. Inhalt des Textes war, inwiefern wir solche beschützen können, die von brutalen Menschen selbst vor den Augen anderer einfach angegriffen und misshandelt werden.
Abgesehen von den hilfreichen Tipps, dass man durch eine direkte Blicksprache, einen angespannten Körper und offensives Auftreten viele Täter in die Flucht schlägt, wollen wir Christen uns fragen, inwiefern wir nicht eine Aufgabe haben, gerade denen zur Seite zu stehen, die schwach sind und auf die solche bösen Menschen einprügeln.
Es ist auffällig, dass gerade im Alten Testament immer wieder deutlich wird, dass Gott sich für die Armen, die Schwachen, die Alten, die Fremdlinge (wir würden heute sagen: Ausländer) einsetzt und seine gute Hand über sie wacht. Nun leben wir in einer Zeit, in der Gott oft nicht direkt eingreift. Umso mehr ist es unsere Aufgabe, diese Wesenszüge Gottes, unseres Gottes, zu offenbaren.
Auch der Herr Jesus stand gerade für die Schwachen und Kranken ein. Er nahm keine Rücksicht auf sein Leben und setzte sich immer wieder großer Kritik und Verfolgung aus. Haben nicht auch wir hier eine Aufgabe?
Es ist wahr, dass sich 1. Johannes 3,16.17 auf Gläubige bezieht. Aber kann man das nicht auch etwas weiter fassen: „Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. Wer aber irgend irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?"
Wer wenn nicht wir sollte bereit sein, sich einzusetzen für die Schwachen? Wir selbst haben erfahren, das jemand sein Leben für uns hingegeben hat. Sollten wir dann nicht bereit sein, für andere einzustehen? Man kann sich ja informieren, was dabei zu beachten ist - töricht und einfältig sollte niemand vorgehen. Aber Mut sollten wir aufbringen - gerade wir Christen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2462.html