Der Herr spricht hier ein sehr ernstes Wort zu seinen Jüngern. Die Apostel sollten sich vor den Menschen hüten, also gerade vor den Adressaten ihrer Botschaft. Denn die Reaktion auf die Predigt des Evangeliums des Reiches würde sein, dass die Apostel und andere Prediger an Synedrien überliefert würden - also an die oberste Gerichtsbarkeit in Israel - und sogar gegeißelt, also mit Widerhaken ausgepeitscht werden. Der Herr spricht von der Reaktion auf die Predigt der Apostel und weist damit in verborgener Weise zugleich darauf hin, wie Er selbst behandelt werden würde.
Jesus präzisiert „die Menschen" an dieser Stelle nicht. Konkret ging es natürlich um die Juden und ihrer Führer. Aber diese Juden repräsentierten nur die ungöttliche Menschheit im Allgemeinen. Den Menschen war grundsätzlich nicht zu trauen - vor ihnen musste man sich hüten.
In der Konsequenz dieses Handelns der Juden würde der Herr den Auftrag der Apostel ausweiten. Eigentlich waren sie nur zu den verlorenen Schafen in Israel ausgesandt. Durch die Verurteilung aber würden sie vor Statthalter und Könige gestellt, die gerade nicht jüdischer Herkunft waren. Eigentlich waren diese Menschen in Hoheit ein Gräuel in den Augen jedes Juden. Denn sie waren der Beweis davon, dass das Volk versagt hatte, so dass Gott sie heidnischen Königen auslieferte. Jetzt aber benutzen die Obersten des jüdischen Volkes diesen Umstand, Prediger aus den eigenen Reihen vor Gericht zu stellen. Gerade dadurch kam das Evangelium auch zu den Heiden. Was für unergründliche Wege Gottes, durch die wir auch in Europa das Evangelium hören konnten. Ihm sei dafür Dank gebracht!
Quelle: bibelpraxis.de/a2399.html