
Am wichtigsten scheint Patienten zu sein, dass sich der Arzt für sie Zeit nimmt, um alles verständlich zu erklären (95 %). In Wirklichkeit aber wird dieser Wunsch anscheinend nur zu 82 % befriedigt. 94 % geben an, dass ihnen besonders wichtig ist, dass der Arzt die Meinung des Patienten ernst nimmt. 84 % empfinden, dass dieser Wunsch erfüllt wird. 85 % wünschen, dass eine Terminvergabe kurzfristig möglich ist. 78 % sind sogar der Meinung, dass dies so erfolgt. 82 % wünschen sich bei schweren Erkrankungen Hausbesuche. Hier fällt ein extremer Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit auf, denn nur 38 % empfinden, dass dieser Wunsch erfüllt wird.
Das ist die Diskrepanz zwischen Patientenwunsch und ärztliche Erfüllung. Dabei wollen wir berücksichtigen, dass es ein subjektiver Eindruck der Patienten ist. Wie aber mag es um geistlich Kranke stehen, sei es durch Eigenverschulden oder Fremdverschulden oder äußere Umstände?
Der verherrlichte Herr Jesus Christus hat seiner Versammlung (Gemeinde) Gaben gegeben. Eine davon ist der Hirte (Eph 4,11). Darüber hinaus hat Er vorgesehen, dass an jedem Ort Gläubige die Aufgabe eines Ältesten- bzw. Aufseherdienstes ausführen. Das ist nach 1. Petrus 5,2 nichts anderes als ein Hirtendienst. Ob wir diesen an unseren Orten auch ausführen? Ob die Gläubigen in den örtlichen Versammlungen (Gemeinden) vielleicht auch eine große Diskrepanz sehen und empfinden zwischen Wunsch (Anspruch) und Wirklichkeit?
Nehmen wir uns wirklich Zeit, um das Wort Gottes verständlich zu erklären? Oder reagieren wir ungehalten, wenn einmal eine Frage kommt, die uns nicht ins Konzept passt? Unterstellen wir vielleicht sogar leicht, dass jemand eine Frage mit falscher Motivation stellt?
Wie ernst nehmen wir das, was uns jemand sagt, der sich vielleicht verletzt fühlt? Nehmen wir die Schilderung von einer Krankheit oder von einer seelischen Belastung vielleicht gar nicht ernst? Wie ist das mit Kindern, oder Erwachsenen, die von einem Missbrauch erzählen?
Und sind wir wirklich bereit, zu jemand hinzugehen, um ihm zu helfen? Oder ist uns fast jeder Weg zu weit, sofern er nicht unseren eigenen Interessen dient? Kranke benötigen einen Arzt, der zu Ihnen nachhause kommt. Der eine, vollkommener Arzt ist unser Herr Jesus. Aber er will Dich und mich benutzen, um seine Aufträge auszuführen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2379.html