Marx oder Christus

Lesezeit: 2 Min.

Felicitas war marxistisch und atheistisch orientiert. Für ihre christlichen Mitstudenten hatte sie nur ein mitleidiges Lächeln übrig.

Eines Tages wurde ein bösartiger Tumor bei ihr festgestellt. Unheilbar. Als ich Felicitas kurz vor ihrem Tod noch einmal besuchte, konnte sie nicht mehr sprechen, weil das Sprachzentrum bereits betroffen war. Ich bat den Herrn Jesus um Weisheit, um die rechten Worte.

„Felicitas", begann ich, „was können Marx und Lenin jetzt für dich tun?" Sie schaute mich fragend an. „Ich möchte dir noch einmal von Jesus erzählen: Er ist für dich gestorben. Er hat dich lieb, auch wenn du seine Existenz leugnest. Marx und Lenin können dir nicht helfen, aber Christus, der Herr über Leben und Tod, streckt heute seine Hand noch einmal zu dir aus. Er will dir das ewige Leben schenken. Bekenne Ihm, dass du Ihn und sein Wort bisher abgelehnt hast, und nimm Ihn als deinen Retter an."

Felicitas nahm meine Hand und blickte mich an. Ihre Augen waren feucht geworden. „Darf ich für dich beten?", fragte ich. Sie nickte. Dann betete ich - ebenfalls mit Tränen in den Augen. Als ich „Amen" sagte, schaute sie mich an, nickte erneut und hielt meine Hand fest. „Felicitas, der Herr Jesus wird bei dir sein. Er liebt dich. Vertraue Ihm ganz." An ihrem schwachen, aber bestimmten Händedruck und an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass Felicitas die Botschaft bejahte und in ihr Herz aufgenommen hatte. Ihre Augen leuchteten, obwohl sie kein Wort über die Lippen bringen konnte.

Drei Tage später wurde in einer Vorlesung mitgeteilt, dass Felicitas gestorben war. In einer Schweigeminute dachten wir voll Trauer an sie. Und doch empfand ich auch eine tiefe Dankbarkeit, weil ich wusste: Felicitas ist nun für immer glücklich bei Christus in seiner Herrlichkeit.

(aus: Folge mir nach - Heft 12/2012)

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Selbstentäußerung Charles H. Mackintosh Es ist sehr erfrischend, die sittlichen Triumphe und Siege des Christentums über das „Ich“ und die „Welt“ zu betrachten. Artikel lesen
Kein Krieg mehr Manuel Seibel Wir erleben Tage des Krieges. Krieg, der durch Terroristen hervorgerufen wurde. Aber auch Krieg, der durch Vergeltungsschläge begonnen wird. Artikel lesen
Auf dem Berg der Verklärung M. B. Diese wohlbekannte Begebenheit der Verklärung des Herrn auf dem Berg wird in den Evangelien Matthäus, Markus und Lukas beschrieben, also von drei Evangelisten, die nicht dabei gewesen sind. Aber sie waren inspirierte Zeugen. Petrus, Jakobus und ... Artikel lesen
Klimawandel und die Rivalität der Großmächte Manuel Seibel In der Arktis kann man unter anderem zwei Phänomene nebeneinander erleben: Einerseits finde dort sichtbar der Klimawandel statt. Andererseits kämpfen dort zwei rivalisierende Parteien um die Vorherrschaft: USA und Russland. Übersehen wird leicht, ... Podcast anhören
Matthäus 1-2 Manuel Seibel Nach der Einleitung in das Matthäusevangelium (Mt 1,1) lesen wir das Geschlechtsregister des Herrn. Dann spricht der Evangelist von der Geburt Jesu, von dem "Besuch" der Magier, von dem Morden Herodes'. Was sagt nun der Geist Gottes über Christus ... Podcast anhören
Markus 14,53-61 Manuel Seibel Der Herr Jesus wird nicht nur gefangengenommen, sondern auch zu seinen ungerechten Verklägern geführt. Aber nicht einmal der Versuch, mit falschen Zeugenaussagen Jesus zu verunglimpfen, gelingt den Feinden. Podcast anhören