Fundamentalist, weil man den Islam ablehnt?

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Der Journalist Bastian Wierzioch unterstellte zwei „Prototypen" fundamentalistischer Strömungen, dass sie die Kernforderung der Aufklärung, Menschen sollten selbständig und kritisch denken, nicht teilten. Die Welt werde in „Gut und Böse" aufgeteilt. Besonders wird auch die ablehnende Haltung gegenüber dem Islam als ein Kennzeichen dieses Fundamentalismus genannt. Nach der Überzeugung der Weltanschauungsbeauftragten der württembergischen Landeskirche, Annette Kick (Stuttgart), werden von diesen Fundamentalisten „islamfeindliche Tendenzen" unterstützt. Ähnliches gelte für Fragen der Moral, wie etwa beim Thema Abtreibung. Schwangerschaftsabbrüche würden von allen Christen als problematisch gesehen, so Frau Kick, „weil ja tatsächlich ein beginnendes menschliches Leben abgetötet wird". Es sei nur so, „wie bei allem bei den Fundamentalisten, dass es nicht diskutierbar ist".

Was soll man zu solchen Vorwürfen sagen? Einerseits staunt man, andererseits muss man - das Vorbild Jesu Christi vor Augen habend - schweigen. Wir haben uns nicht selbst zu verteidigen: „Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt; der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet" (1. Pet 2,21-23).

Es ist traurig, dass die Kirche, an deren Anfang Martin Luther stand, nun keine klare Stellung mehr zu dem Götzendienst wie zum Beispiel den Islam bezieht. Damit führt sie Menschen in die Irre, die um ihr Seelenheil betrogen werden. Leider ist es wirklich so, dass in dieser Kirche und auch in vielen christlichen Gemeinden das Wort Gottes keinen absoluten Maßstab mehr bildet. So meint man, über alles diskutieren zu können, ja zu müssen. Denn der Mensch soll er ja selbstständig und kritisch denken! Aber hat uns die Aufklärung wirklich der Beziehung zu Gott näher gebracht? Das aber scheint der Kirche nicht mehr wichtig zu sein. In ihr geht es nicht mehr um gut oder böse, sondern um ein Leben in Übereinstimmung mit dem Zeitgeist. Solange Menschen noch in die Kirche kommen, sind alle Beauftragten zufrieden. Sie merken nicht, dass es gerade deshalb immer weniger Besucher gibt, weil man keine biblische Position mehr vertritt.

Wir wollen uns von diesem Strömungen nicht irritieren lassen. Halten wir fest am Wort Gott, an dem, was Gott zu gut und böse, zu Schwarz und Weiß sagt, und seien wir auch bereit, um des Namens Jesu willen und um der Gerechtigkeit willen zu leiden. Wir werden dafür einmal reichlich belohnt werden.

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