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In vielen Berichten wird zur Zeit über den Zustand der Römisch-Katholischen Kirche diskutiert. Die Skandale im „Vatikan", dem Regierungssitz dieser Kirche, sind nicht mehr zu übersehen und -hören. Geheimdokumente - von solchen kann man in der Bibel im Blick auf die Kirche gar nichts lesen - werden Medien zugespielt. Offenbar gibt es hinter den Kulissen einen Machtkampf um Einfluss, nicht zuletzt für die Zeit nach dem derzeitigen Oberhaupt dieser Organisation. Der Kommentator der FAZ schreibt zum Schluss seiner Analyse: „ Im Blick auf die Weltkirche tut ein modernes Regierungssystem not, im Blick auf den Vatikan eine Reform an Haupt und Gliedern."

Besser als mit diesem Satz kann man kaum veranschaulichen, was aus der Kirche geworden ist. Der Apostel Paulus schreibt, dass die Wahrheit über die Versammlung ein Geheimnis war, das der verherrlichte Herr Jesus Christus dem Apostel Paulus offenbart hat (Eph 3,2-9). Dieses Geheimnis wird nicht den Menschen oder den Regenten dieser Welt, sondern den himmlischen Fürstentümern der Engel kundgetan (Eph 3,10-12). Die Segnungen der Versammlung sind himmlischer Natur, ihre Herkunft, ihre Zukunft ist himmlisch. Schon heute sitzen diejenigen, die zur Versammlung gehören, nicht in Regentensesseln auf dieser Erde, sondern in den himmlischen Örtern in Christus Jesus (Eph 2,6).

Diese Gläubigen sind in dieser Welt „der Kehricht der Welt, ein Abschaum aller bis jetzt" (1. Kor 5,13). Ironisch kritisiert Paulus, dass die Korinther in der heutigen Zeit herrschten, regierten (1. Kor 4,8), obwohl wir diese Aufgabe erst dann erhalten, wenn wir nach der Entrückung mit dem Herrn Jesus wieder auf diese Erde kommen werden.

Was für ein negatives Schauspiel ist dann das, was die Katholische Kirche heute bietet. Sie braucht eine Reform an Haupt und Gliedern, weil sie zu einer Organisation geworden ist und aufgehört hat, ein Organismus zu bleiben. Sie ist ein Regierungssystem, statt unerkannt zu dienen (2. Kor 6,9). Streben wir vielleicht auch nach Ämtern und einem Regierungsstuhl? Dann haben wir uns in der Zeit geirrt. Und wir haben das Wesen der Versammlung aufgegeben, himmlischen Charakters zu sein. Noch haben wir die Möglichkeit, umzukehren und uns auf das zu besinnen, was wir sind: Christen, die wie Christus leben und bereit sind, die Schmach des Christus zu tragen.

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