Spring – Andacht beim Joggen

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Durch einen Artikel wurde ich jetzt auf dieses Treffen von Christen aufmerksam, das immer in der Woche nach Ostern stattfindet, dreimal nun in Willingen in Nordhessen. Fast 3.000 Christen aus den Landes- und Freikirchen nahmen an dieser Veranstaltung teil. In diesem Jahr lief es unter dem Motto „Unglaublich“.

In einem Grußwort schrieb der Präses der Deutschen Evangelischen Kirche, Nikolaus Schneider, dieses Festival sei ein Signal, dass die christliche Gemeinde neue Wege der Gemeinschaft und des Bekenntnisses sucht. Das scheinen die Veranstalter wörtlich genommen zu haben. Denn sie bieten unter anderem Morgenandachten beim Joggen und im Schwimmbad an.

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Jogger sich einen biblischen Vortrag oder eine Andacht während des Laufens „anhört“. Aber was heißt denn Andacht: Es ist nötig, dass man innehält und Ruhe hat, um über Gottes Wort nachzudenken. Das ist doch keine Sache für das Schwimmbad oder den Waldlauf!

Es ist wahr, dass es guter Ideen braucht, um Menschen in der heutigen Zeit noch aufzurütteln, überhaupt über die Frage des Ewigkeit und der eigenen Sünden nachzudenken. Aber wenn es um uns selbst geht, brauchen wir Ruhe für Gottes Reden. Wenn wir das mit einer sportlichen Aktivität verbinden wollen, beweisen wir nur, wie flach unser Glaubensleben geworden ist. Wie kann ich beim Sport Tiefgang in Glaubensfragen erwarten?

Der Herr „lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern“ (Ps 23,2) – nicht zu Sportfeldern. Denn wenn ich das aufnehmen und überdenken soll, was Er mir sagt, brauche ich die nötige innere Stille, die ich im Schwimmbad oder auf der Laufbahn nicht haben kann. Wie schade, wenn wir nun schon in einem der wesentlichen Bereiche des Glaubenslebens – der Morgenandacht – zum Zeitgeist übergehen. Es mag so modern klingen und für andere „Christen“ attraktiv aussehen. Das ist es nicht, wohin uns der Herr führt. Er sucht unser Herz – nicht modernes Marketing in Glaubensfragen. Das mag junge Menschen auf den ersten Blick begeistern. Es wird sie nach einiger Zeit leer und dürr zurücklassen. Wahrscheinlich haben wir sie dann schon verloren.

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