In Köln saß ein junger Mann in Untersuchungshaft. Er war völlig verzweifelt. In stark angetrunkenem Zustand hatte er ein schweres Sittlichkeitsverbrechen verübt. Jetzt war er nüchtern und konnte wieder klar sehen. Und was er sah, das brachte ihn zur Verzweiflung. Die ganze Ekelhaftigkeit seines Vergehens stand ihm vor Augen.
Was für einen Genuss hatte es ihm denn gebracht? – Keinen, gar keinen!
Und was kostete es ihn? Seine Ehre, seine Stellung (er war Beamter) und seine Braut! - Jetzt lag er in der Zelle und „heulte wie ein Schlosshund“; so erzählte er später.
Der Häftling war zwar christlich erzogen, hatte aber lange nichts mehr vom Glauben wissen wollen. Doch jetzt griff er zu dem Neuen Testament in seiner Zelle, das auch die Psalmen enthielt. Beim Blättern fiel sein Blick auf das Wort:
„Nun, Herr, wessen soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. Errette mich aus aller meiner Sünde!“ (Ps 39,8.9)
Gab es wohl auch für ihn nach dieser schrecklichen Tat und nach allem Verlust noch Errettung, Vergebung und Trost? – Der junge Mann wagte es, seine Hoffnung auf Gott zu setzen. Er schüttete Ihm sein Herz aus, bekannte Ihm seine Lebensschuld und seine ganze verzweifelte Lage. Gott schenkte ihm Vergebung und Frieden. Und in der folgenden schweren Zeit war Er seine Stütze und sein Trost. Das hat der Mann dankbar bezeugt.
Quelle: bibelpraxis.de/a2194.html