Zuversicht – Angst?

Lesezeit: 2 Min.

Eine Umfrage von Allensbach hat ergeben, dass 49% der Deutschen mit Hoffnungen in das Jahr 2012 gehen. 17% haben Befürchtungen und 26% gehen mit Skepsis in das neue Jahr. Seit 1949 wird diese Befragung von Allensbach vorgenommen. In 36 der 63 Jahre sagte die absolute Mehrheit der Bürger, dass sie mit Hoffnungen auf das neue Jahr blicke. Seit 1990 zeigte sich ein besonders skeptisches Bild. Nur in 8 von 22 Jahren waren man positiv gestimmt, seit 2000 sogar nur in den Jahren 2000, 2007 und 2010, in denen 50% und mehr der Bürger optimistisch waren. Das Jahr 2011 kommt knapp an diese Marke heran. Das war bislang übrigens ein guter Konjunkturindikator ...

Interessant ist, dass die Generation 60+ deutlich stärker Befürchtungen hat als die jüngeren Menschen. In dieser Generation haben nur 35% Hoffnungen, 24% dagegen Befürchtungen und 32% sind sogar skeptisch. Bei den 16-29-Jährigen ist das Bild umgekehrt. Hier haben 72% Hoffnungen, während nur 7% Befürchtungen haben und 12% skeptisch sind.

Und wie sieht es bei uns Christen aus? Was sind unsere Hoffnungen? Ist es die christliche, dass der Herr Jesus Christus wiederkommt - bald - um uns in den Himmel zu holen? Das ist die eigentliche christliche Hoffnung - auch meine? Als ein älterer Christ kürzlich gefragt wurde, warum wir so wenig im Gebet an die Entrückung denken, antwortet er: „Das kann ich gar nicht verstehen, dass man nicht mindestens einmal täglich an das Kommen des Herrn denkt." Das hat mir zu denken gegeben: Das Vergessen des Kommens des Herrn ist für diesen Christen undenkbar! Wie viele Hoffnungen verbinden wir mit der Gesundheit, der Familie (äußerlich), dem Beruf, dem Haus usw.? Natürlich dürfen wir daran denken - wir leben ja hier auf der Erde! Aber ist das der Kern unserer Hoffnungen, Befürchtungen? „Werft alle eure Sorge auf ihn (Gott); denn er ist besorgt für euch" (1. Pet 5,7).

Machen die Lebenserfahrungen ältere Christen vielleicht skeptischer als jüngere? Haben wir nicht dann schon Gelegenheit gehabt, die gute Hand unseres Gottes zu erleben, wie Esra das immer wieder tat? Haben jüngere Christen mehr Hoffnungen im Blick auf das neue Jahr? Hoffentlich nicht allein wegen ihrer beruflichen oder „ehelichen" Perspektive ... Und doch dürfen sie uns allen ein Ansporn sein, „hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes" (Heb 12,2).

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Wovor fürchten sich die Deutschen am meisten? Manuel Seibel Es ist eine interessante, für uns Christen sogar herzerforschende Frage: Wovor fürchten sich die Menschen am meisten? Die Antwort ist leider gerade für Gläubige entlarvend ... Natürlich, wenn diese Frage nach Beginn des Krieges in der Ukraine ... Podcast anhören
Der Russische Aufmarsch um die Ukraine und die Prophetie (1) Christen lassen sich durch politische Ereignisse nicht in Angst versetzen. Sie wissen, dass Gott alles in der Hand hält. Ihm ist noch nie etwas „aus dem Ruder gelaufen“. Im Gegenteil, alles dient dazu, dass seine Ratschlüsse zustande kommen ... Artikel lesen
Heiliges Land: Wie kommt man nach Israel rein? Manuel Seibel Israel lagerte noch in den Ebenen von Moab – doch jetzt wurde es endlich ernst: Der Einzug ins verheißene Land Kanaan stand kurz bevor! Aber Moment mal … ganz so schnell ging es nicht. Ehe es losging, war Gott etwas sehr wichtig: Er wollte ... Video ansehen
Die Angst vor der Schuld (FMN) Manuel Seibel Ist es möglich, dass man schuldig ist, obwohl äußere Faktoren maßgeblich zu einem Fehler beigetragen haben? Der äußere Druck, das Zusammentreffen bestimmter Umstände und möglicherweise persönliche Nöte? Die Auseinandersetzung mit ... Artikel lesen
Furcht – vor wem? Michael Hopp In unserem täglichen Leben fürchten wir uns vor verschiedenen Menschen oder Situationen. Jeden Tag scheinen neue Gefahren zu lauern. Was können wir tun in dieser scheinbar unsicheren Lage? Artikel lesen
Goebbels: Wollt ihr den totalen Krieg? Manuel Seibel Vor 60 Jahren, am 18. Februar 1943, hielt der damalige deutsche Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, die bekannte Sportpalast-Rede, die die Worte enthielt: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Viele von uns kennen diesen ... Artikel lesen