Zu wem beten wir?

Lesezeit: 2 Min.

Frage:

Zu wem kann ich beten? Nur zu Gott? Zu dem Vater? Zum Herrn Jesus? Oder auch zum Heiligen Geist?

Antwort:

Grundsätzlich kann man Folgendes festhalten: Wir finden im Neuen Testament Gebete

  • zu Gott (Apg 4,24; 2. Kor 13,7; Phil 1,3),
  • zum Herrn Jesus (Apg 7,59; 2. Kor 12,8; Jak 5,15), und
  • zu Gott, unserem Vater (Joh 16,23; Eph 1,3; 3,14; Kol 1,3).

Wir finden an keiner Stelle einen Hinweis im Neuen Testament auf ein Gebet, das zu Gott, dem Heiligen Geist, gesprochen worden wäre. Warum nicht? Weil der Geist Gottes immer eine dienende Funktion einnimmt - das wollen wir in Ehrfurcht über diese göttliche Person sagen. Wir beten in der Kraft des Heiligen Geistes und durch Ihn; Er nimmt sich unserer Schwachheit an und verwendet sich für uns, wenn wir beten. Aber zu Ihm beten wir nicht.

Was den Vater und den Sohn betrifft, so darf man sich das nicht so vorstellen, als ob diese beiden göttlichen Personen in irgendeiner Weise einen Gedanken wie „Neid" oder Ähnliches hegen könnten, wenn wir zu einem von den beiden beten. Der Herr Jesus hat ohnehin gesagt, dass Er und der Vater eins sind.

Dennoch stellen wir fest, dass es Gott ist, der Vater, welcher der Geber aller guten Gaben ist (vgl. Jak 1,17). Wenn es also um unser tägliches Leben geht, um unsere Versorgung, um die Bewahrung, dann dürfen wir mit Freimütigkeit zum Vater beten. Wenn es um die Anbetung in Geist und Wahrheit geht, so beten wir den Vater an (vgl. Joh 4,23-25). Wir tun das im Namen des Herrn Jesus. Das ist keine Formel, sondern das Bewusstsein, dass uns jeder Segen und jede Fürsorge durch den Sohn zukommt, denn der Vater handelt nie ohne den Sohn, der die Grundlage unserer Beziehung zum Vater gelegt hat.

Wenn es um den Dienst der Seinen geht, dann ist es der Herr Jesus, der seiner Versammlung (Gemeinde, Kirche) Gaben geschenkt hat (vgl. Eph 4,11 ff.). Daher beten wir, wenn es um unseren Dienst geht, zum Herrn Jesus. Das gilt auch für Punkte, die mit der Nachfolge des Herrn zu tun haben. Und natürlich danken wir unserem Herrn und Retter dafür, dass Er am Kreuz von Golgatha für uns gestorben ist.

Noch einmal: Wir dürfen mit allem zum Herrn Jesus kommen, wir dürfen auch mit allem zu Gott, unserem Vater kommen. Wir haben durch das Geschenk des ewigen Lebens Gemeinschaft mit dem Vater und mit dem Sohn. Dieses herrliche Teil dürfen wir sowohl mit dem Vater als auch mit dem Sohn besprechen.

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