Der Herr Jesus nennt sich hier zum ersten Mal in diesem Evangelium „Sohn des Menschen“. Es handelt sich um einen Titel, der seine Menschheit betont und zugleich sowohl mit Leiden als auch mit Herrlichkeit in Verbindung steht. Er ist nicht Sohn der Menschen, wie wir alle Kinder von Menschen sind. Er ist Sohn des Menschen, denn Er wurde zwar von einer Frau geboren. Maria aber wurde schwanger von dem Heiligen Geist. Denn Gott ist der Vater Jesus Christi; Joseph dagegen musste Ihn als Sohn annehmen, denn er hatte keinen Anteil an der Zeugung und Geburt dieses vollkommenen, einzigartigen Kindes.
Der Herr Jesus spricht hier von seinen Leiden, von seiner Verwerfung. In dieser Welt hatte man keinen Platz für Ihn. Stellen wir uns vor: Derjenige, der nach Kapitel 1 Emmanuel, Gott mit uns ist; der nach Kapitel 2 mit Gold, Weihrauch und Myrre verehrt wird; der nach Kapitel 3 derjenige ist, der mit Heiligem Geist – einer göttlichen Person – und mit Feuer taufen würde: Er muss Gott sein; der nach Kapitel 4 von Engeln bedient wird; der in den Kapitel 5–7 König ist und sein Königreich erklärt; der nach Kapitel 8 göttliche Zeichen wirkt, die kein Mensch vollbringen kann. Hier steht Er jedoch als Sohn des Menschen vor uns, der nicht einmal über einen Platz verfügte, wo Er seinen Kopf hinlegen konnte. Was für einen Weg der Erniedrigung hat dieser Gesalbte Gottes gewählt. Gott hat sein Haupt gesalbt – der Mensch hat für dieses Haupt keinen Platz übrig.
Quelle: bibelpraxis.de/a2151.html