Die Frau mit dem Schild: Jesus rettet!

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1995 kam Maria Schmidt nach Dortmund, vorher hat sie einige Jahre Leipzig missioniert. In Dortmund besuchte sie regelmäßig die Zusammenkünfte der Gläubigen. Manchmal brachte sie Leute mit, die sie auf der Straße kennengelernt hatte. Ein chinesischer Ingenieur zum Beispiel, der in eine Sprachschule ging, bekehrte sich. Zum Bibelstudium nahm sie ihn mit nach Hause und ließ ihn, damit er besser Deutsch sprechen könnte, das Markus-Evangelium auswendig lernen.

Deutschlandweit aufmerksam auf sie wurde man durch das „Bild des Jahres 2000“. Siegerbilder sorgen ja immer für Diskussionen. Vor allem aber „Jesus rettet“, das Siegerfoto 2000 von Elke Schulte, sorgte landesweit für Schlagzeilen: Darauf stellte sie sich der Homosexuellen-Parade beim Christopher-Street-Day in Köln mit ihrem Schild entgegen: Jesus rettet!

Durch die langen Jahre ihrer Präsenz war sie praktisch jedem in Dortmund und weit darüber hinaus bekannt. Regelmäßig fuhr sie nach Köln oder in andere Städte. Am 18. April dieses Jahre durfte sie heimgehen, nachdem sie noch eine kurze schwere Krankheit durchleben mussten. Jetzt ist sie bei dem, der sein Leben für sie hingegeben hat und dem sie mit ihrem ganzen Herzen und mit ganzer Energie diente.

Maria selbst hat sich nach dem Tod ihrer Eltern bekehrt, als sie 31 Jahre alt war. Die Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben. Da fragte sie sich: „Und was wäre, wenn ich im Auto gewesen wäre? Dann wäre ich in der Hölle gelandet.“ Das war die Kehrtwende in ihrem Leben, die sie schon während ihrer Zeit als Lehrerin auf dem Hin- und Rückweg Flyer verteilen ließ. Aus der protestantischen Kirche trat sie aus, nachdem in einer Predigt kein einziges Mal der Name Jesus gefallen war.

Oft wurde sie verspottet. Im Internet gibt es zum Beispiel einen Film, in dem sich eine Schülerin als Maria verkleidet und mit einem „SUSI rettet!“ Schild durch die Straßen zieht. Auch andere Filme wurden aufgenommen, um sich über sie lustig zu machen. Aber diese Schmach ertrug sie um ihres Herrn willen.

Besonders beeindruckend finde ich, dass man in „Nachrufen“ der regionalen Zeitungen mit großem Respekt von dieser Frau, von unserer Schwester, spricht. Es heißt unter anderem, dass sie immer für ein Gespräch über Jesus und die Bibel bereit war, streng gläubig war. Spott, so heißt es, ertrug sie mit gewohnter Gelassenheit. Jemand sagte: „Da wird was fehlen in Dortmund.“ Der Journalist antwortet: „Wer möchte ihr da widersprechen?“

Auf der Beerdigung am 26. April trafen sich zwölf Christen, die von Marias Wirken so getroffen wurden, dass sie versprachen, diese Arbeit in Marias Sinn weiterzuführen. Wir brauchen keine solchen Versprechen abzugeben. Aber ob wir ein solches Herz für unseren Herrn haben, dass wir dem Beispiel dieser Schwester nachfolgen? Nicht jeder hat die Aufgabe, so in der Öffentlichkeit aufzutreten. Aber in meiner Nachbarschaft, da wo der Herr mich hingestellt hat? Und vielleicht fühlt sich der eine oder andere doch angesprochen, auch darüber hinaus für den Herrn tätig zu werden.

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