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Eine stammt vom designierten EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider, die andere von dem bekannten Berliner Fernsehmoderator und Christen in der EKD, Peter Hahne, der besonders durch sein Buch „Schluss mit lustig" Aufmerksamkeit bei einem breiteren Publikum erhielt.

Was bedeutet der Himmel für uns?

Auf die Frage, was der Himmel für ihn bedeute, antwortete Nikolaus Schneider: „Dass ich in einem größeren Zusammenhang lebe. Das Leben hier auf der Erde gehört dazu, es ist aber nur ein Ausschnitt. Zu meinem Leben gehört aber auch ein Leben nach dem Tod ... Dieses Leben wird in der Gegenwart Gottes geboren sein - das ist eine große Sehnsucht, die wir alle in uns tragen", so in einem Interview in ideaSpektrum.

Was will der bald oberste Repräsentant der EKD uns damit sagen? Gibt es für uns nur eine wage Sehnsucht nach dem Himmel, über die wir nichts Genaues sagen können, vor allem, ob wir dort sein werden? Diese Sehnsucht hätten „wir alle" - also kommen alle früher oder später in den Himmel?

Die Bibel sagt deutlich, dass nur derjenige im Himmel sein wird, der an Jesus Christus glaubt, der Gott seine Sünden bekannt hat. Aber wer das getan hat, wird im Himmel sein. Für den ist das nicht nur eine gewisse Sehnsucht, sondern absolute Sicherheit. Zwar wird das zuweilen als Hochmut und falsche Sicherheit kritisiert. Das aber hieße, Gott und seine Aussagen nicht ernst zu nehmen. Worauf sollten wir uns dann verlassen können?

In 1. Thessalonicher 4,17 lesen wir, dass „wir, die Lebenden ... entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein". Das sind nicht alle Menschen, sondern alle diejenigen, „die glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist" (Vers 14), die sich „von den Götzendbildern zu Gott bekehrt haben, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten" (1. Thes 1,9.10).

Und in Johannes 14,3 lesen wir, dass Jesus seinen Jüngern, die an Ihn glaubten - Judas war längst weggegangen - sagte: „Wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit wo ich bin, auch ihr seiet" - nämlich im Himmel. Das gilt nicht für alle Menschen, sondern für die, die an Ihn glauben. Für sie aber gibt es keinen Zweifel daran!

War Maria eine Jungfrau?

Viel trauriger muss uns eine andere Aussage Schneiders machen: „Ob Maria eine Jungfrau war oder nicht, ist für meinen Glauben nicht entscheidend." Als Argument führt er an, dass Paulus nicht von der Jungfrauengeburt spreche. Ihm wäre die Jungfrauengeburt also nicht wichtig gewesen, obwohl er vor Matthäus und Lukas geschrieben habe. „Die Jungfrauengeburt war vermutlich eine sehr späte Lehrentwicklung."

Hat die Jungfrauengeburt mit einer Lehrentwicklung zu tun, oder ist es Tatsache? Man könnte auch fragen: Gibt es Lüge in der Bibel durch Matthäus und Jesaja oder sprechen sie die Wahrheit? Wenn Maria keine Jungfrau gewesen wäre, wäre auch Johannes 1,14 Lüge usw. Wenn Maria keine Jungfrau gewesen wäre, wäre Jesus nicht Sohn Gottes. Dann wäre das ganze Neue Testament auf Lügen aufgebaut und Jesus hätte nicht unser Retter sein können. Dann wüssten wir auch nicht, ob und dass Jesus nicht durch einen Mann sondern allein durch Gott gezeugt worden ist. Was würde wohl Martin Luther zu einer solchen Aussage meinen? Man kann dazu nur 2. Johannes 9.10 anführen: „Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht ... Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins haus auf und grüßt ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken."

Sollen wir die 10 Gebote halten?

Nicht so weitgehend, aber doch erstaunlich äußert sich auch Peter Hahne in einem Gastkommentar in ideaSpektrum. Roman Herzog, den ehemaligen Bundespräsidenten, zitierend sagt er: „Hielten wir in Deutschland die Zehn Gebote, wir hätten ein anderes Land." Hat Hahne nicht aus der Geschichte des Volkes Israel gelernt, dass kein Mensch in der Lage ist, die 10 Gebote zu halten und zu erfüllen? Gerade deshalb war es nötig, dass Christus auf diese Erde kam. Und „Christus ist das Ende des Gesetzes, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit" (Röm 10,4).

Die Galater vermischten Gesetz mit Gnade und wurden daher von dem Apostel Paulus aufs Schärfste verurteilt. Es gibt im Neuen Testament keinen schärferen Brief als den an die Galater. Denn die Überlegung, das Gesetz mit der Gnade zu vermischen, zerstört beides, wie der Herr Jesus schon in seinem Gleichnis vom Flicken und vom Wein deutlich gemacht hat (vgl. Mk 2.21 ff.).

Zusammenfassung

Wir wollen für uns festhalten: Der Himmel steht jedem offen, der an den Herrn Jesus glaubt und Ihm seine Sünden bekennt. Er wurde uns von Christus geöffnet, der von der Jungfrau Maria geboren wurde (Mt 1,18.23.25; Lk 1,27.34; 2,5.7). Wer an Ihn in der heutigen Zeit glaubt, wird nicht durch das Halten des Gesetzes gerettet, sondern allein durch Glauben. Er wird auch danach nicht das Gesetz tun, sondern Jesus Christus nachfolgen und den Heiligen Geist, der in ihm wohnt, wirken lassen.

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