
Der Herr stellt uns in diesem Vers wichtige Schritte des Selbstgerichts vor. Wir lernen, dass ein Jünger sich selbst gegenüber nicht barmherzig sein soll, sondern das Wort Gottes in aller Schärfe zum Selbstgericht benutzen muss.
a) Selbstgericht bedeutet, dass man sich die Sünde, die man begangen hat, bewusst macht, und zwar in konkreter Weise.
b) Wir sollen die Teile unseres Körpers, der Seele und des Geistes identifizieren, die sich versündigt haben. Denn wir haben die Sünde bis zu ihrem Ausgangspunkt zurückverfolgen.
c) Dann müssen wir den Anlass der Sünde identifizieren, um ihn dem Herrn zu bekennen und wegzutun. Das kann bedeuten, künftig bei bestimmten Anlässen zu fliehen - einen möglichst großen Bogen um den Verursacher der Sünde zu machen.
d) In besonderer Weise sind solche Elemente in unserem Leben zu prüfen, die besonders „aktiv" sind, ob sie Anlass zur Sünde geben. Davon spricht das rechte Auge.
e) Man darf das Ausmaß und das Ziel der Sünde nicht beschönigen oder verniedlichen. Der Herr zeigt, dass selbst eine Begierde, die (nur) im Herzen vorhanden ist, zum Tod führt: Der Leib muss an den Ort ewiger Verdammnis geworfen werden.
f) Selbstgericht muss dazu führen, dass ich von der Sünde künftig lasse. Ein gründliches Bekenntnis, ein Beugen unter die Hand Gottes, eine tiefgreifende Sinnesänderung und das Bewusstsein, dass Christus für diese Sünde am Kreuz sterben musste, bewahren uns davor, wieder zu sündigen.
Quelle: bibelpraxis.de/a1857.html
