
Der Herr macht von Anfang seines Dienstes an unmissverständlich klar, dass Er weder das Gesetz noch die Belehrungen der Propheten auflösen würde. Denn Er würde nicht das auflösen, was Gott und damit Er selbst gegeben hatte.
Seine Mission war, das Gesetz zu erfüllen. Damit ist nicht gemeint, dass Jesus als vollkommener Mensch und Jude dem Gesetz gehorsam sein wollte. Das ist zwar wahr - denn Er hat als einziger Mensch kein einziges Mal gegen das Gesetz verstoßen. Aber wir haben schon gesehen, dass hier von dem gesamten Alten Testament gesprochen wird.
Der Herr Jesus wollte das Gesetz und die Propheten - es ist also die weiteste Sicht des Alten Testaments überhaupt - völlig zur Geltung bringen. Durch Ihn und in Ihm sollte alles erfüllt werden, „geschehen" und seine Verwirklichung finden. Das wiederum zeigt, dass das Gesetz auch heute noch nicht seine Bedeutung verloren hat und noch nicht „geschehen" ist. Denn viele Stellen des Alten Testaments sind durch das erste Kommen Jesu noch nicht erfüllt worden und vollkommen zur Geltung gekommen. Dazu muss Jesus als der große König seines Volkes noch einmal auf diese Erde kommen, dann in Macht und Herrlichkeit als Herr der Herren und König der Könige (Off 19,11-16), wird auch das Gesetz seine Gültigkeit haben. Das lernen wir aus dem Alten Testament, gerade durch die Propheten Jesaja, Jeremia und Hesekiel. Dann wird auch das, was jetzt noch nicht erfüllt ist, zur Erfüllung gebracht werden.
Quelle: bibelpraxis.de/a1848.html
