Weltförmigkeit

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Liebe Geschwister,

ich habe noch nie ein solches Mißtrauen mir selbst gegenüber gefühlt wie jetzt, wo ich Euch schreibe, und ich möchte zu meinem Gewissen genau so reden wie zu Eurem.

Ist es nicht für jedes sensible Gewissen spürbar, daß der Zeitgeist bei uns eingedrungen ist?

Wir gehen zwar nicht zu weltlichen Gesellschaften; wenn wir uns treffen, tun wir dies, um die Bibel zu lesen und einander zu erbauen. Zucht im Blick auf auffallend Böses wird ‑ wie ich denke ‑ wohl mit einem gewissen Maß an Treue ausgeübt, wo es offenbar wurde.

Aber haben wir uns nicht in Verbindung mit dem Zeitlauf dieser Welt ihren Wegen stark angepaßt, nicht in offener Weltförmigkeit ‑ aber ist nicht manches gang und gäbe geworden, was den Geist Gottes betrübt? Daher ist unsere geistliche Energie und unser geistliches Urteilsvermögen in bezug auf Zucht und die Gedanken des Herrn über unseren ganzen Wandel schwach geworden, und es fehlt an Kraft, die vorzüglicheren Dinge wahrzunehmen.

Sind unsere einzigen und beständigen Motive Christus oder die normalen Anreize der Welt? Sind unser Kaufen und Verkaufen, unsere Häuser, unsere Kleidung nach Prinzipien ausgerichtet, die Christus gutheißen könnte, wenn Er hier wäre? Wandeln wir überhaupt noch so, wie wir einmal gewandelt haben? Gibt es wirklich hingebungsvollen Dienst unter den Armen und Bedürftigen, besuchen wir Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis und halten wir uns unbefleckt von der Welt? Leben wir für Ihn, der in Liebe für uns gestorben ist? Wenn das Zeugnis Gottes in bezug auf die Wahrheit bei uns Geschwistern ist, ist es dann wirklich die Wahrheit, wie sie in dem Jesus ist, das Ausgezogenhaben des alten Menschen und das Angezogenhaben des neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit? Gott fordert uns in Liebe auf zu erkennen, wovon wir gefallen sind, Buße zu tun und die ersten Werke zu tun.

In Liebe Euer Bruder im Herrn

JND

[Übersetzung: Andreas Hardt]

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