
Das kommt in Gottes Wort und auch in manchen Liedern und Bekenntnissen genügend zum Ausdruck. In der Zeit geistlicher Dürre entbehrt die Seele die erfrischende Nähe Gottes. Es ist, als ob der Herr sich von ihr zurückgezogen habe. Alles ist arm, matt, kraftlos.
In der Regel liegt die Ursache geistlicher Dürre in uns und unserem Verhalten. Wenn wir nachlassen im Ernst des Glaubens, im Erforschen der Heiligen Schrift, im persönlichen Gebet, im Besuch der Zusammenkünfte der Gläubigen, dann ist es nicht zu verwundern, wenn das innere Leben austrocknet.
Geistliche Dürre ist also manchmal das Ergebnis, wenn unsere Herzen es versäumt haben, die Nahrung aufzunehmen, die Gott uns geben will. Doch manchmal lässt Gott uns eine solche Dürre auch empfinden, wenn Er uns auf andere Fehlentwicklungen aufmerksam machen will - z.B. wenn wir zu geistlichem Stolz, zur Selbstgefälligkeit und Überhebung über andere neigen. Bei Israel, Gottes irdischem Volk, war es der Eigenwille, der dieses Erziehungsmittel nötig machte: "Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen" (Ps 106,15).
Aufrichtige Demütigung vor dem Herrn und gläubige Hinwendung zu Ihm sind dann das Mittel, die Schleusen des Segens wieder zu öffnen. Wohl dem, der das erkennt und sich vor Gott beugt! Dann erfüllen sich die Psalmworte: "Bevor ich gedemütigt wurde, irrte ich; jetzt aber halte ich dein Wort" (Ps 119,67). Halten wir uns fest an Gott und seinen Verheißungen, dann folgt auf die Dürre erquickender Regen; denn Gott ist treu. Dann werden wir sagen: "Du hast mich gedemütigt in Treue" (Ps 119,75), und werden wieder neu erfahren, dass "Gottes Bach voller Wasser ist".
Quelle: bibelpraxis.de/a1730.html
