Der FC Bayern München hat es also zum 21. Mal geschafft, Deutscher Fußball-Meister zu werden. Langsam aber sicher hat man sich daran gewöhnt, dass es immer wieder die Bayern sind, die ganz oben stehen. Sie selbst scheinen sich auch daran zu gewöhnen, wenn man manchen Spielkommentaren Glauben schenken möchte. Es fehlt oft das Feuer, dass beim ersten Mal aufkommt.
Themenwechsel. Gibt es nicht in unserem Leben auch Dinge, woran wir uns so schnell gewöhnen können, dass das „erste“ Feuer verloren geht? Der Herr sagt einer örtlichen Versammlung: „Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“ (Off 2,4). Das erste Feuer, das oft zugleich das größte Feuer der Liebe ist, war verblasst. Mit der zweiten Stelle gibt sich der Herr aber nicht zufrieden!
Wie oft schon hast Du am Gedächtnismahl des Herrn Jesus teilgenommen? Vielleicht 200 Mal? Das sind rund vier Jahre, wenn Du Sonntag für Sonntag am Abendmahl teilnimmst. Ist noch das erste Feuer der Empfindungen für die Leiden des Herrn vorhanden, oder wird alles so gleich? Das ist eben der Unterschied zwischen dem geistlichen Bereich und dem natürlichen. Beim natürlichen verblasst das, was man öfter erlebt, sehr schnell. Im geistlichen dagegen nimmt die Freude, der Genuss, die Hingabe zu.
Na ja, sollte jedenfalls. Wir sollen regelmäßig zusammenkommen zum Brotbrechen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Immer wieder, bis Er kommt (vgl. 1. Kor 11,26). Aber es soll unsere Empfindungen nicht abstumpfen, sondern anfachen. Es soll mehr Hingabe, mehr Liebe, mehr Dankbarkeit, tiefere Anbetung daraus hervorkommen. Realität bei mir???
Man kann sich auch daran gewöhnen, dass andere „gewinnen“, dass andere arbeiten. Steht doch jeden Sonntagnachmittag einer auf (vielleicht einer von zweien). Warum soll ich mich dann „anstrengen“? Stehen doch immer vier Leute zur Verfügung, die den Büchertisch machen: Warum soll ich mich dafür melden? Gibt doch immer jemanden, der die alte Schwester oder den alten Bruder abholt. Ich brauche mich hier nicht zu aktivieren!
Wirklich? Gewohnheit kann zu einem üblen Parasiten werden. Wir sollen uns an solche Dinge nicht gewöhnen, sondern uns immer wieder neu und frisch vom Herrn aktivieren und ansprechen lassen.
Quelle: bibelpraxis.de/a1655.html