Lesezeit: 3 Min.

Die Lage

In Niedersachsen, Hessen und Hamburg wird innerhalb der nächsten Wochen gewählt. Für die jeweiligen Parteien und Ministerpräsidenten (ersten Bürgermeister) steht viel auf dem Spiel. Das hat dazu geführt, dass der eine dem anderen vorwirft, er würde sich über schlimme Gewaltvorgänge insgeheim freuen. Der giftet wieder zurück. Und beide Seiten werden intensiv unterstützt von anderen Parteifreunden, die sich gegenseitig in die Pfanne hauen.

Eigentlich arbeiten diese Politiker gut zusammen. Sie sind auf eine solche Zusammenarbeit auch angewiesen. Jetzt aber, wo es um den Wähler geht, spielt das keine Rolle. Dort geht es nur um die eigene Profilierung. Manche haben das schon mit einem Kindergarten vergleichen ...

Wir Christen müssen nicht gewählt werden. Das macht die Situation leichter für uns! Die Frage ist, ob wir deshalb auch pfleglicher und liebevoller miteinander umgehen. Kann es da wirklich Streit geben?

Geschwister sind einträchtig beieinander!

Man sollte eigentlich annehmen: Sicher nicht unter Gläubigen – unter „geistlichen“ Geschwistern. Denn die benehmen sich nie wie Kinder! Wenn Streit aufkommt, geht jeder sofort auf den anderen zu und versucht, den Streit zu schlichten. Denn wir alle kennen ja die biblische Aussage: „Wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ (Psalm 133, Vers 1).

Was aber lernen wir von Paulus? Er musste einmal den Gläubigen der galatischen Gegenden schreiben: „Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet“ (Gal 5,15). Wie sieht denn die biblische Aufforderung aus für uns Gläubige, wenn Streit aufgekommen ist?

In den Ehen ist es immer der Ehemann, der nach einem Streit auf seine Frau zugeht, um ihr sein Versagen zu bekennen. Unter Brüdern ist es immer der „bekanntere“, der in der Bibel besser unterwiesene, der zu seinem Bruder fährt, um die Dinge in Ordnung zu bringen (nicht rücken!). Unter Schwestern ist es immer die ältere, die geistlichere, die sofort den Weg auf ihre Mitschwester zugeht, um die Dinge zu lösen.

Unter Familien sind es immer die größeren, die älteren, die einen Schritt auf die andere Familie zugeht, damit Probleme aus der Welt geschafft werden. Immer ist uns sofort bewusst: Nicht der andere ist schuld, nicht der andere muss sich beugen, nicht der andere muss den unteren Weg gehen, sondern ich selbst. Es kommt nur auf mich an, dass die Sache wieder in Ordnung kommt.

Wir lassen den Streit, ehe er heftig wird!

Denn von Kindern wissen wir: „Lass den Streit, ehe er heftig wird“ (Sprüche, Kapitel 17, Vers 14). Und das kann bei Kindern ganz schön zur Sache gehen. Das will man als Erwachsener unter keinen Umständen. Da wir wissen, dass Schläge mit Worten viel weher tun können als Schläge mit der Hand etc., werden wir als Brüder, Schwestern, Ehepartner zu einer solchen Waffe nie greifen. Und wenn wir uns mal verrannt haben, bringen wir die Sache sofort wieder in Ordnung!

Wir sind doch keine Kinder!

Nicht wahr, wir sind keine Kinder in Streitfragen! Und wenn doch? Dann gibt es nur eins: von den Kindern, die schnell Konflikte überbrücken, lernen. Aber das kommt ja nicht vor, oder ...

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Streiten, um die Wahrheit zu verbergen Manuel Seibel Wahrheit und Lüge sind einander entgegengesetzt. Und doch besteht die Gefahr, dass wir oft die Wahrheit verbergen, um ... Artikel lesen
Ich habe abgetrieben: Lieb-los? Hoffnung-los? Vergebungs-los? Alles aus? Manuel Seibel Gott sieht uns von Anfang an im Mutterleib als „Menschen“ an. Dennoch gibt es viele, leider auch manchmal Christen, die ein solch kleines Wesen: eine Person, ein Baby, ein Geschöpf Gottes!, abgetrieben haben. Ein echtes Wunder ... Das ist etwas ... Video ansehen
Der Herr Jesus in Psalm 9 Manuel Seibel Mit Psalm 9 beginnt ein neuer Abschnitt in den Psalmen, der den gläubigen Überrest in den historischen Ereignissen künftiger Tage zeigt. Wir finden den Herrn Jesus dort in seinem Vertrauen auf den Gerechten, auf den vollkommenen Richter, auch ... Podcast anhören
Ist Jesus Christus der Sohn Gottes? Muss Er das sein? Manuel Seibel Ist Jesus der Sohn Gottes? Diese Frage wurde von einem Marktforschungsinsitutut gestellt. Bemerkenswert sind die Antworten derer, die sich bekennende Christen nennen. Was ist überhaupt so wichtig daran, dass Er Gott, der Sohn, ist? Podcast anhören
Christliche „Lehren“ aus der Kapitalmarktkrisen Manuel Seibel In den vergangenen Tagen spitzte sich die Kapitalmarktkrise zu. Erst ging es um viele Prozente in den Keller, dann schaffte ein groß angelegtes Hilfsprogramm der amerikanischen Regierung ein Fundament, auf dem die Kurse wieder nach oben ... Artikel lesen
Der Herr Jesus in Psalm 5 Manuel Seibel Psalm 5 zeigt, wenn wir dieses Gebet auf den Herrn Jesus beziehen, in was für einer Abhängigkeit Er sein Leben vor und mit seinem Gott geführt hat. Er hat Gott als seinen König über sich anerkannt. Podcast anhören