Um einem Unwetter zu entgehen, war einst ein Kapitän gezwungen, mit seinem Schiff die Fidschi-Inseln anzulaufen, die damals in dem Ruf standen, dass dort Kannibalen lebten. Doch wie überrascht war er, als er voller Sorge dort anlegte, dass der Stammeshäuptling mit ausgestreckter Hand auf ihn zukam: „Sei willkommen, mein Bruder!“, und an seine Begleiter gewandt hinzufügte: „Da kommt ein Mann aus dem Land der Christen zu uns!“ Der Kapitän erfasste augenblicklich die Situation: Die gefährlichen Inselbewohner waren Christen geworden.
„Es ist die Stunde des Gebets“, erklärte der Häuptling. „Unser Bruder aus dem Land der Christen wird Gott um seinen Segen bitten.“ Dieses Ansinnen stürzte den Kapitän in die größte Verlegenheit. Offen erklärte er: „Meine Mutter betete mit mir, als ich Kind war, aber seit ihrem Tod habe ich alles vergessen.“ – „Was?“, rief der Häuptling aus, „ein Mann aus dem Land der Christen, der das Wort Gottes vergessen hat! Aber Du glaubst doch an unseren Herrn Jesus Christus?“ Beschämt senkte der Seemann den Kopf und murmelte ein verwirrtes „Nein“. Ganz verdutzt winkte der Häuptling seinen Männern, sich unter einer Gruppe Palmen zu versammeln. Und dann betete er für den weißen Mann, der in einem christlichen Land aufgewachsen war und nicht an Jesus Christus glaubte.
Dieses Erlebnis wurde der Anstoß für unseren Kapitän, sich zu besinnen auf das, was er in seiner Kindheit gewusst, aber ganz aufgegeben hatte. Er bekannte Gott sein verlorenes Leben und kehrte mit seinem Herzen um zu Christus. Nun war auch er ein „Bruder“ des Häuptlings.
Quelle: bibelpraxis.de/a1616.html