
Frage:
Steht der biblische Text an manchen Stellen nicht im Widerspruch zu dem, was wir schon längst aus der Wissenschaft kennen? Josua 10,12.13 ist solch ein Beispiel. Aus diesen Stellen könnte man Ableiten, dass sich die Sonne bewegt. Wie kann man so etwas erklären, denn der Stillstand der Sonne ist ja wissenschaftlich belegt?
Antwort:
Die Bibel ist kein Wissenschaftsbuch, ohne dass sie im Widerspruch zur Wissenschaft stünde. Aber wir dürfen die Sprache der Bibel als eine Sprache verstehen, wie Menschen sie sprechen. Gott hat uns seine ewigen, unendlichen Gedanken in einer für den Mensch fassbaren Form aufgeschrieben, die auch von Menschen so gesprochen wurde oder noch gesprochen wird.
Hier zunächst die Verse, die Du anführst: „Damals redete Josua zu dem HERRN, an dem Tag, als der Herr die Amoriter vor den Kindern Israel hingab, und sprach vor den Augen Israels: Sonne, steh still in Gibeon, und du, Mond, im Tal Ajjalon! Und die Sonne stand still, und der Mond blieb stehen, bis die Nation sich an ihren Feinden gerächt hatte. (Ist das nicht geschrieben im Buch Jaschar?) Und die Sonne blieb mitten am Himmel stehen und eilte nicht zum Untergang, ungefähr einen ganzen Tag“ (Jos 10,12.13).
Wir wissen heute, wie Du schreibst, dass sich die Sonne nicht bewegt - jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Dennoch sprechen wir vom Sonnenaufgang und -untergang. Das ist wissenschaftlich verkehrt, und trotzdem richtig. Denn wir verstehen, was damit gemeint ist. So spricht auch die Bibel. Natürlich ist die Sonne nicht stehen geblieben, sondern die Erde in ihrem Verhältnis zur Sonne. Aber weil das, was wir in Josua 10 lesen, es von einem Menschen gesagt wurde, der subjektiv die Veränderung der Sonne (und nicht die der Erde) wahrnimmt, ist es wunderbar ausgedrückt, dass sogar junge Menschen das gut verstehen können.
Quelle: bibelpraxis.de/a1605.html
