
Was ist passiert?
Jetzt hat es also auch die Vorzeigefrau der Evangelischen Kirche Deutschland, Dr. Margot Käßmann, „erwischt“. Sie habe dem Kirchensenat „zu ihrem tiefen Bedauern“ mitgeteilt, dass sie bei Gericht die Scheidung ihrer Ehe beantragt habe, heißt es in einer Erklärung des kirchenleitenden Gremiums. Ihre Trennung von – übrigens ebenfalls einem Pastor – ihrem Ehemann wurde erstaunlicher Weise über die BILD lanciert. Käßmann ist, so war heute zu lesen, die jüngste Bischöfin Deutschlands. Sie gilt neben dem EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), als profilierteste Persönlichkeit im deutschen Protestantismus und ist Mutter von vier Kindern. Ein erstaunliches Zitat ist von ihr zu lesen: „Die Ehe ist eine gute und richtige Institution. Ich sage jedem – ,wenn du dich traust, musst du das auch für dein Leben wollen.‘ Aber die Bibel sagt auch‚ ,was du auf Erden lösen willst, das soll auch im Himmel gelöst sein‘ (Matthäus 18,18).“
Ehe im Himmel gelöst?
Ob sich Käßmann im Klaren ist, dass es hier um Handlungen der Versammlung (Kirche, Gemeinde) handelt, einen Menschen aus der Versammlung, das heißt aus dem sichtbaren Zeugnis der Versammlung, auszuschließen? Aus welcher Stelle könnten wir schließen, dass der Himmel an eine sündige Entscheidung gebunden wäre, die hier auf der Erde getroffen wird? Denn was sagt Gott: „Ich hasse Entlassung“ (Maleachi, Kapitel 2, Vers 16). Bindet sich der Himmel an eine Ehescheidung?
Was werden die Mitglieder der Kirche nun mit dieser Ehescheidung anfangen? Es liegt nahe, dass sich die Überlegung durchsetzt: Wenn es unsere Vorzeigechristen nicht packen, die Bibel auch im persönlichen Alltag auszuleben, wie sollen wir es dann noch schaffen?
Kein Anlass für falsche Kritik!
Es geht ja nicht darum, dass wir irgendwie mit Arroganz auf Käßmann herabschauen oder sie in falscher Weise kritisieren. Jeder hat mit seiner eigenen Nase mehr als genug zu tun. „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Es geht an dieser Stelle auch nicht um die Frage, warum es in der EKD einen Bischofsposten gibt, von dem die Bibel nicht spricht. Eine Führungsfunktion von einer Frau, welche die Bibel geradewegs untersagt!
Aber für diejenigen von uns, die in der Öffentlichkeit auftreten, gilt mehr als für andere: „Sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, im Lebenswandel, in Liebe, in Glauben, in Reinheit (1. Timotheus, Kapitel 4, Vers 12). Und auch Titus wird aufgefordert, ein Vorbild mit guten Werken zu sein, die Lehre unverderbt festhaltend.
Wenn Führer führen ...
Wenn Führer versagen, gehen die Alarmlampen an. Dann ist Gefahr im Verzug. Wie schön, wenn es wie im Lied Deboras in Richter, Kapitel 5 heißen kann: „Weil Führer führten in Israel“ – denn sie waren Vorbilder für die anderen.
Ein wichtiger Ansporn an uns alle!
Quelle: bibelpraxis.de/a1519.html
