Die Versammlung Gottes (25) – nach Markus 14,12–16 I

Lesezeit: 4 Min.

Es ist nötig, dass wir unseren Herrn fragen, was Er von seiner Versammlung (Gemeinde, Kirche) sagt. Und dafür müssen wir uns nicht mit Freunden „zusammensetzen“! Wir finden die göttlichen Gedanken unseres Herrn klar in seinem Wort niedergelegt.

Wo willst Du, Herr?

Letztlich wirst Du immer fragen müssen - sei es, dass Du eine neue Gemeinde suchst, weil Du Dich gerade bekehrt hast oder feststellst, dass in Deinem örtlichen Zusammenkommen die Bibel nicht verwirklicht wird, oder sei es, dass Du das örtliche Zusammenkommen, an dem Du selbst teilnimmst, anhand der Schrift prüfen möchtest - wie damals die Jünger: „Wo willst du, dass wir hingehen und bereiten, damit du das Passah essen kannst?“ (Markus 14,12).

Da, wo der Herr ist, wo seine Rechte in Bezug auf Lehre und Praxis anerkannt werden, da ist die optimale Gemeinde - nur da! Markus 14,12 lässt natürlich nur einen gewissen Vergleich zu. Dort geht es nicht um Versammlung! Aber man kann hilfreiche Schlüsse aus den Versen 12 bis 16 ziehen!

1. Wo willst Du? (Vers 12)

Das Erste, was wir lernen müssen, ist: Wir müssen nach dem Willen unseres Herrn fragen! Das hört sich auf den ersten Blick sehr selbstverständlich an. Aber das ist es nicht. Denn in wie vielen Lebenssituationen tun wir gerade das nicht: Unseren Herrn um seine „Meinung“ fragen, seine Leitung zu erbitten und auch zu akzeptieren.

Wahrscheinlich werden die meisten sagen: Ja, wenn es um Gemeinde geht, wollen wir uns nach unserem Herrn richten. Und damit meinen wir ja, dass wir uns nach seinem Wort richten wollen. Aber wenn es dann darum geht, die richtige Versammlung zu finden - also das Zusammenkommen, das nach den Gedanken unsers Herrn gut und richtig ist - denken wir doch wieder an unsere eigenen Interessen. Es sollen dort nette Geschwister da sein - natürlich, das will der Herr auch! Sie sollen mich sofort willkommen heißen, ohne aufdringlich zu sein - natürlich, das will der Herr auch. Und sie sollen mir Freiraum lassen, egal ob ich Bruder oder Schwester bin - natürlich, das will der Herr auch!

Was ist das Entscheidende bei der Kirchenwahl?

Aber ist das das Entscheidende, das Ausschlaggebende für meine Kirchenwahl? Eine Antwort auf diese Frage werden wir nur dann wirklich bekommen, wenn wir bereit sind, zu fragen: Was willst Du, Herr? Wo willst Du es, Herr?

Ein zweiter, schwerwiegender Punkt ist dann: Nehmen wir an, wir haben es aus der Schrift wirklich erkannt, was der Herr von uns will, und wo Er uns haben will. Dann gehört ja der zweite Schritt dazu, dass auch wirklich zu akzeptieren. Wie leicht wissen wir: Das will der Herr. Aber sind wir dann auch bereit, gehorsam zu sein und seiner Stimme zu folgen? Sind wir bereit, die Schritte auch dahin zu lenken, wo Er uns deutlich zeigt, dass man hier nach seinem Willen zusammenkommt?

Es geht NICHT um Werbung!

Und bitte - an dieser Stelle geht es NICHT darum, für irgendein Zusammenkommen Werbung zu veranstalten. Letztlich müssen wir im Licht der Schrift und vor dem Angesicht Gottes diese Fragen für uns beantworten und auch danach handeln.

Vermutlich sind wir uns alle einig - jedenfalls nach der Lektüre der ersten 24 Folgen dieser Reihe - dass es nur EINE Versammlung (Gemeinde, Kirche) auf der Erde gibt. Aber das allein hilft noch nicht abschließende weiter. Denn wir wissen ja aus der Schrift, dass zu dieser Versammlung alle Gläubigen gehören, wo auch immer sie heute stehen mögen, welche Versammlungen (Gemeinden, Kirchen) sie also besuchen mögen.

Das Vorbild der Jünger

Wenn wir - wie die Jünger - bereit sind, den Worten des Herrn zu folgen, werden wir

a) den richtigen (geistlichen) „Ort“ finden, oder

b) an dem (geistlichen) „Ort“, an dem wir selbst uns befinden, die göttlichen Gedanken einfließen zu lassen, damit sie dort verwirklicht werden.

Von den Jüngern lesen wir: „Und seine Jünger gingen weg und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie berieten das Passah“ (Vers 16). Das ist die Herausforderung auch in unserer Zeit und für uns!

Beitrag teilen
Stichwörter

Artikelreihe: Die Versammlung Gottes (Artikel)

Verwandte Artikel

Die Versammlung Gottes (77) - gastweise Aufnahme (18) Manuel Seibel Manche Gläubige wenden gegen eine biblische Aufnahmepraxis ein, dass dann, wenn man keine Gemeinschaft am Tisch des Herrn haben könne, man nach 2. Timotheus 2 auch nicht miteinander Kaffeetrinken dürfe. Wie kann man diesen Einwand beurteilen? Podcast anhören
Die Versammlung Gottes (35) - Markus 14,12 (3) Manuel Seibel Das Zusammenkommen zum Gedächtnismahl hat einen geistlichen Ort asl Grundlage. Und der Herr sucht Herzen, die vorberietet sind, um Ihm das zu schenken, was Er in unseren Herzen hervorruft und gerne als Antwort auf seine Leiden entgegennimmt. Er ... Podcast anhören
Die Versammlung Gottes (37) - Markus 14,13 (5) Manuel Seibel Gott hat uns perönlich, aber auch gemeinschaftlich seinen Geist geschenkt, den Geist Gottes. Er wohnt nicht nur in der Versammlung (Gemeinde) Gottes. Er möchte sie auch leiten - allgemein und in den Zusammenkünften. Wenn wir das doch mehr ... Podcast anhören
Welche Bedeutung hat 1. Mose 24? Stefan Drüeke Warum haben wir ein so langes Kapitel mit dem Thema: Brautwerbung? Zur Zeit Abrahams war das sicher eine Möglichkeit, wie Menschen zueinanderfanden. Aber heute? Wer reist schon mit Kamelen los ... In diesen Versen muss eine wichtigere Bedeutung ... Video ansehen
Gericht und Trost: Gott kommt zum Ziel (Off 14,8-20) Michael Hardt Offenbarung 14 beschreibt in Kurzform sieben wichtige Ereignisse. In diesem Video besprechen wir die letzten fünf davon:  Babylon gefallen: Es handelt sich um eine Vorschau auf das Gericht über die abgefallene Christenheit Gericht über die ... Video ansehen
Die Versammlung Gottes (38) - Markus 14,13.14 (6) Manuel Seibel Gehorsam ist kein Wort und auch kein "Zug", der heute sehr beliebt ist. Aber in der Versammlung Gottes geht es nicht um Demokratie. Da gibt es einen, der Autorität hat. Und den, den ich hier meine, das ist keiner von uns! Podcast anhören