Vertrauensfrage – wie man Vertrauen erwirbt

Lesezeit: 3 Min.

Vertrauen durch Vertrauensmissbrauch

Im politischen Berlin wird derzeit viel von „Vertrauen“ gesprochen. Denn der Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die sogenannte Vertrauensvertrage gestellt. Er möchte, dass ihm die ihn tragende Koalition aus SPD und Grünen das Vertrauen entzieht, und damit vertrauensvoll auf dem Weg folgt, Neuwahlen anzustreben. Was auf den ersten Blick sehr widersinnig aussieht (und es natürlich irgendwo auch ist), scheint dem Bundeskanzler der einzige Weg zu sein, vorzeitige Neuwahlen zu bekommen. Hier folgt er „vertrauensvoll“ seinem Vorgänger Helmut Kohl, der auf gleichem Weg 1983 Neuwahlen veranlasst hat.

Uns geht es nicht um die Frage von Vertrauen in Politiker. Uns geht es auch nicht um die Frage, ob man Vertrauen dadurch zeigen kann, dass man jemandem das Vertrauen entzieht. Wir fragen heute einmal, wie ein Christ Vertrauen erwerben kann. Und worauf er vertrauen kann. Jedenfalls nicht so, wie es Bildad in seinen Worten an Hiob beschreibt, wenn er von einem Gottlosen spricht: „Sein Vertrauen wird abgeschnitten, und seine Zuversicht ist ein Spinngewebe“ (Hiob, Kapitel 8, Vers 14). Man sollte nie sein Vertrauen auf etwas so Schwankendes und Unfestes wie ein Spinngewebe setzen. Vertrauen benötigt ein Fundament!

Kinder und Eltern erwerben Vertrauen

Wie kann ein Kind bei seinen Eltern Vertrauen erwerben? Indem es von Herzen gehorsam ist: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem, denn dies ist wohlgefällig im Herrn“ (Kolosser Kapitel 3, Vers 20). Wenn Kinder ihren Eltern gehorsam sind, werden sie zunehmend das Vertrauen ihrer Eltern haben. Und diese werden ihnen mehr und mehr anvertrauen - in Wort und Tat. Das ist ein glückliches Zusammenleben.

Wie können Eltern das Vertrauen ihrer Kinder erwerben? Indem sie für ihre Kinder da sind und ein Ohr für alles haben, was die Kinder betrifft. Sie sollen für ihre Kinder in geistlicher Hinsicht sorgen, Vorsorge treffen: „Denn nicht die Kinder sollen für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder“ (2. Korinther, Kapitel 12, Vers 14). Kinder werden ihren Eltern zunehmend mehr anvertrauen, wenn Kinder nicht nur die Rute, sondern auch das Herzensohr und engagierte Liebe bei ihren Eltern finden. Und, wenn Eltern ihre Fehler, die sie den Kindern gegenüber machen, diesen auch bekennen.

Ehefrauen und Ehemänner erwerben Vertrauen

Wie können Frauen das Vertrauen ihrer Ehemänner erwerben? Indem sie diese lieben und sich ihnen unterordnen: „Damit sie [die alten Frauen] die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben“ (Titusbrief, Kapitel 2, Vers 4). „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter“ (Kolosserbrief, Kapitel 3, Vers 18). Eine Frau, die sich in Liebe ihrem Mann unterordnet und ihm eine Hilfe ist - auch einmal die notwendige Kritik sagt - auf die wird sich der Mann stützen: „Ihr Mann steht auf und rühmt sie: Viele Töchter haben tüchtig gehandelt, du aber hast sie alle übertroffen“ (Sprüche, Kapitel 31, Verse 28.29).

Wie können Männer das Vertrauen ihrer Ehefrauen erwerben? Durch bedingungslose Liebe! „Ihr Männer, liebt eure Frauen“ (Kolosserbrief, Kapitel 3, Vers 19). Ein so schlichtes Wort - wie schwer ist es in der Verwirklichung. Liebe ist, die wahren Bedürfnisse der Ehefrau kennen zu lernen und zu stillen suchen. Ein Lebensprogramm. Wenn wir das tun, werden wir das Vertrauen unserer Ehefrauen besitzen!

Bei Gläubigen Vertrauen erwerben

Wie kann man das Vertrauen der Geschwister der Versammlung Gottes erwerben? Indem man bereit ist, den unteren Weg zu gehen. Indem wir unser Leben einsetzen für die Geschwister, wie Aquila und Prisca sogar ihren Hals für Paulus eingesetzt haben. „Es grüßt euch Epaphras, der von euch ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit für euch ringt in den Gebeten“ (Kolosserbrief, Kapitel 4, Vers 12). Bedingungsloser Einsatz für die Geschwister - das führt zu einem Vertrauen, das es wert ist, so genannt zu werden!

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Glaubwürdigkeit Manuel Seibel In diesen Tagen geht es in Hessen sehr viel um Glaubwürdigkeit. Manche Parteien bestehen darauf, etwas nicht tun zu können, weil sie sonst unglaubwürdig würden. Tatsächlich ist Glaubwürdigkeit ein hohes Gut. Nicht nur in der Politik ... Artikel lesen
Ist Er besorgt um uns? John T. Mawson Wie beschämt müssen die Jünger gewesen sein, als sich der Herr auf ihren Schrei hin aus seinem Schlaf erhob und den Sturm mit einem Wort beruhigte! Artikel lesen
Kopflos? Standfest! (FMN) Manuel Seibel Die Welt steht kopf. Vieles scheint aus den Fugen zu geraten und man fragt sich: Wie soll das noch weitergehen? Artikel lesen
Vertrauen – auch im Gefängnis „Als aber Herodes Petrus vorführen wollte, schlief dieser in jener Nacht zwischen zwei Soldatengefesselt mit zwei Ketten, und Wächter vor der Tür bewachten das Gefängnis.“ (Apg.12,6) Artikel lesen
Vertrauen in die Kirchen schwindet – haben wir noch „Vertrauen"? Manuel Seibel Eine Untersuchung des Allensbach-Instituts hat ergeben, dass das Zutrauen der Katholiken zu ihrer eigenen Kirche erheblich abgenommen hat. Annähernd der Hälfte der Katholiken bedeutet die Kirche nicht viel oder gar nichts, weitere 35% sehen sich ... Artikel lesen
Eine Betrachtung von Psalm 37 Marcel Graf In diesem Psalm stellt der Geist Gottes uns Gläubigen unsere ungläubigen Mitmenschen gegenüber. Dabei werden wir sowohl gewarnt als auch ermuntert. Artikel lesen