Eine Generation kriegt ihr Fett weg! – der Körper im Mittelpunkt aller Bestrebungen

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Körper-Reality

Reality-Shows sind in. Nicht nur beim jungen Publikum! Jetzt hat MTV wieder zwei neue Formate ausgepackt. Nach Dating-, Homestory- und Selbstverletzer-Shows kommen jetzt kritische „Dokus“ an die Reihe. „True Life“ und bald „I want a famous face“. Es geht um den Alltag außergewöhnlicher Menschen; in der zweiten Show zeigen sich sieben Jugendliche, die sich per OP in ihren Lieblingsstar verwandeln lassen. Das nahm ein Online-Medium zum Anlass, sich unter obiger Überschrift diesem Thema zu widmen.

„Psychologie war gestern, die Auffassung vom deformierten Leib als Spiegel einer aus der Fassung geratenen Seele hat ausgespielt.“ Heute ist der Körper das Ziel der Dinge - eine ganz neue Art der Anthropologie. Also nicht mehr Körper als Mittel zum Zweck, sondern Körper als Zweck des Zwecks. Das Endziel lautet Perfektion im selbst definierten Sinn. Aber der ist wiederum komplett abhängig von den gesellschaftlichen Idealen.

Schönheits-OP ist in - und wir machen mit …

Zwei Millionen Menschen unter 34 Jahren haben sich allein im Jahr 2002 in den USA einer Schönheitsoperation unterzogen. In Deutschland waren es im gleichen Jahr 400.000, die mit ihrem bisherigen Körper unzufrieden waren. „In L.A. will jeder besser als der andere sein“, wissen junge Frauen von sich zu geben. Zugleich referieren sie stolz die Entwicklung ihrer Körbchengröße: von AA zu B zu D. Denn die Männer - und damit auch sie - wollen hier zu Spitzenreitern werden.

Machen wir es nicht oft nach? Natürlich nicht so radikal - das wäre ja empörend. So ein bisschen Körperbetonung, so ein bisschen Haare färben (Entschuldigung, die „christliche“ Entsprechung heißt „Tönung“), so ein bisschen Laufschrittänderung, so ein bisschen Schminken (Entschuldigung, das heißt vornehm Make-up oder besser Auffrischen, nachzeichnen …), und was wir uns nicht alles einfallen lassen. Und was wir nicht alles am anderen Geschlecht Wert schätzen!

Was ist Sinn erfüllend?

Ist das wirklich Sinn erfüllend? Kann man sich einfach einen neuen, scheinbar idealen Körper bauen - und damit haben sich die Probleme gelöst? Wer einem solchen Irrglauben anhängt, mag handeln. Bis er aus Erfahrung klug wird - oder es zu spät ist!

Wie immer hat die Bibel recht: „Der Mensch sieht auf das Äußere, aber der HERR sieht auf das Herz“ (1. Samuel Kapitel 16 Vers 7). Das wurde einem der befähigtesten Männer der Bibel gesagt: Samuel! Selbst dieser treue Mann Gottes war zuweilen irritiert und sah auf das Äußere und nicht auf das innere Leben eines Menschen. Natürlich nicht bei ihm im sexuellen Sinn, wie es heute fast immer ist!

Was ist unsere Perpektiven?

Aber wenn ein solcher geistlicher Mann irren kann, wie viel mehr der „gewöhnliche“ Christ. Für Samuel stellte der Körper nicht das Endziel dar, wie es heute bei manchen Menschen den Anschein hat. Und dennoch verrannte er sich hier. Wir alle verrennen uns ebenfalls sehr leicht. Wir sind mit unserem Äußeren nicht zufrieden, als ob es in erster Linie darauf ankäme. Wir sind mit dem Äußeren - dem Körper - unseres Ehepartners nicht glücklich - also das ausschlaggebend wäre! Und dann arbeiten wir daran - wie die Wahnsinnigen. Erst versuchen wir es mit Diät, dann mit Sport, dann mit anderen Methoden.

Und schließlich landen wir auch noch in Südafrika in einer Schönheitsfarm, die uns zurechtschustert. Es geht unter die Haut! Und wir kriegen unser Fett schon weg!

Selbsttäuschung Traumfigur!

Welch einer Selbsttäuschung können wir uns hingeben. Wer ist schon mit seinem Körper zufrieden? Und dann träumt man von ihr - der Traumfigur. So lange sie noch ein Traum ist, rennt man ihr hinterher - wie ein Wahnsinniger. Erst diejenigen, die nicht nur rennen, sondern auch schneiden lassen, merken dann, dass der Körper eben doch nicht losgelöst von der Psyche funktioniert. Und dann werden viele von ihnen wahnsinnig.

Natürlich kann es Sinn machen, an seinem Körper Veränderungen vornehmen zu lassen. Die Frage ist nur, welcher Sinn? Denken wir daran, dass es von Un-Sinn bis zum Wahn-Sinn reichen kann. Und dann ist nur noch ein halber Schritt zum „aber-sinnig“.

Begnügen

Paulus konnte sagen: „Ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen“ (Philipper Kapitel 4 Vers 11). Und: „Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist“ (Hebräer Kapitel 13 Vers 5).

Begnügen - das fällt schwer. Und zwar uns allen. Aber vielleicht schaffen wir es damit, wieder die richtigen Relationen zu bekommen. Die richtige Relation von Geist, Seele, Körper. Von materiellen und geistlichen Dingen. Von der Gegenwart in ihrem Verhältnis zur Zukunft. Von dem Zeitlichen im Gegensatz zum Ewigen. Von dem Guten im Gegensatz zum Bösen.

Machen wir für uns einmal einen Schnitt!

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