Und Jesus hob an und sprach zu ihm: „Was wollst du, dass ich Dir tun soll?“ Der Blinde aber sprach zu ihm: „Rabbuni, dass ich wieder sehend werde“ (Markusevangelium, Kapitel 10, Vers 51).
Wir können vieles von der Antwort dieses Blinden lernen:
1) Seine Antwort ist von Ehrfurcht geprägt. Der Blinde weiß, wen er vor sich hat. Er sagt „Rabbuni“ und wählt damit eine Anredeform, die Wertschätzung ausdrückt. Er sagt nicht respektlos „Jesus“, wie ich „Peter“ oder „Monika“ sage, sondern er weiß, dass er mit dem Sohn Davids, dem verheißenen Messias spricht. Ist uns in unseren Gebeten immer bewusst, mit wem wir es zu tun haben? „Er ist dein Herr, so huldige ihm!“ (Psalm 45, Vers 12).
2) Seine Antwort ist klar und eindeutig. Er erzählt nicht den Ursprung seiner Behinderung, nicht die Schwierigkeiten, die für ihn damit verbunden sind. Er formuliert seine Antwort konkret und auf den Punkt gebracht und nennt sein Problem mit Namen. - Ist mein Gebet auch so klar und eindeutig? Weiß ich auch, was ich meinem Herrn sagen will? Ist die Formulierung meiner Bitten und Anliegen auch so konkret und zielgerichtet?
3) Er ist sich seiner Not bewusst. Er nennt seine Behinderung mit Namen, wie schwer ihm das auch geworden ist. Es ist demütig genug, sich vor den Augen des Herrn Jesus völlig bloß zu stellen. - Kenne ich auch diese Haltung? Nenne ich Ihm im Gebet auch meine Sünden, mein Versagen, meine Schwachstellen unbeschönigt? Oder bin ich dazu vielleicht zu stolz?
Der Her Jesus wusste alles. Er kannte den Zustand und die Situation des Blinden genau. Und doch wollte Er von ihm selbst hören, was Er ihm tun sollte. Wie gut, dass der Blinde darauf eine Antwort hatte. Seine Heilung hing davon ab.
Quelle: bibelpraxis.de/a715.html