Der Richterstuhl des Christus

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Dieses Thema ist eines der erhabensten und zugleich am meisten gesegnetsten, umso mehr dann, wenn wir es richtig verstehen.

Jede einzelne Tat wird offenbar

Ich glaube, dass jede Handlung während unseres Lebens dort offenbar wird. Ebenso werden die Gnade Gottes und seine Wege mit uns in Verbindung mit unseren Taten ans Licht gebracht. Ich glaube, dass jede einzelne unserer Taten vor dem Richterstuhl geschaut wird. Nach den Ratschlüssen Gottes wurden wir vor Grundlegung der Welt auserwählt. Deshalb denke ich, dass unsere persönliche Lebensgeschichte in allen Einzelheiten vor dem Richterstuhl offenbar wird.

Seine Gnade wird uns groß

Die Absicht Gottes ist aber nicht, uns zu verdammen – wir sind nicht mehr im Fleisch –, sondern um uns die Augen für die göttliche Gnade zu öffnen, die sich unser annahm – sei es wiederherstellend oder nicht wiederherstellend. Wir werden nicht nur die wiederherstellende Gnade, sondern auch die bewahrende Gnade in vollem Maße erfahren.

Unsere Motive und Seine Gnadenabsichten werden uns völlig klar

Die Motive sowie die Art und Weise unserer Handlungen werden offenbar. Für uns wird das Offenbarwerden nur erklärenden und darlegenden, nicht aber richtenden Charakter haben. Wir sind nicht im Fleisch vor Gott; in seinen Augen stehen wir durch seine Gnade als mit Christus gestorben vor Ihm. Wenn wir aber während unseres Lebens fleischlich gewandelt sind, müssen wir dann erkennen, wie wir dadurch Verlust an Segen erlitten haben. Auf der anderen Seite werden die Wege Gottes, seine Wege der Weisheit, der Gnade und der Güte mit uns vollkommen offensichtlich und auch zum ersten Mal von uns verstanden werden. Es wird gesehen werden, wie wir eigenwillig handeln wollten und Er uns bewahrt hat; wie unsere Füße strauchelten und Er uns wieder aufrichtete; wie wir uns Gefahren und Schande aussetzten und Er mit seinem eigenen Arm eingriff.

Es wird kein Fleisch zu verdammen sein. Aber die neue Natur wird in die volle Erkenntnis der Fürsorge und Liebe kommen, die uns in wahrer Heiligkeit, Gerechtigkeit und Gnade Schritt für Schritt während unseres Lebens gefolgt sind.

Auch die Gründe für Züchtigung werden uns erklärt

Einige Bereiche unseres Lebens, deren Sinn uns bis dahin verborgen war, werden völlig aufgedeckt und absolut klar werden. Manche Eigenarten unserer Natur, die wir bisher vielleicht als nicht so gefährlich und zerstörend hielten, wie sie wirklich sind, werden uns erklärt werden. Ebenso werden uns die Gründe für eventuell in unserem Leben aufgetretene Zuchtmaßnahmen erklärt. Mehr als das, was uns heute in tiefe Trauer fallen lässt, wird dann gerade als das Mittel in der Hand Gottes gesehen, das uns vor noch schlimmerem Übel bewahrt hat.

Die ganze Verderbtheit unserer alten Natur wird uns bewusst

Ich denke nicht, dass wir bis zu dem Offenbarwerden vor dem Richterstuhl eine ausreichende Kenntnis der Verderbtheit unseres eigenen Fleisches hatten. Jetzt stehen wir nicht in unserem alten, sündigen Zustand vor den Augen Gottes, obwohl die Sünde noch in uns ist. Wie gesegnet für uns zu wissen, dass das Fleisch dann gar nicht mehr in uns wohnen wird.

Lasst uns im Bewusstsein des Richterstuhls leben – aber nicht in Angst

Auf der anderen Seite zweifle ich nicht daran, dass die Offenbarung der Gnade Gottes gegenüber jedem Einzelnen von uns so gewaltig sein wird, dass sogar das Bewusstsein der Verderbtheit unseres eigenen Fleisches noch übertroffen wird von der Größe des Bewusstseins der göttlichen Güte. Oh, warum verleugnen und töten wir die Früchte des Fleisches nicht, wenn wir an diese Stunde denken? Der Herr schenke, dass wir dies mehr und mehr zur Verherrlichung seiner Gnade ausüben. Dieses große Thema des Richterstuhls führt die Seele zu einer vollkommenen Erkenntnis unserer persönlichen Stellung in Christus vor Gott durch Gnade.

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