Weltlichkeit

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Was bedeuten uns Verse wie Johannes 17,14 ganz persönlich? Sind sie ein Dogma, eine Lehre, eine vergangenes Ereignis, nur etwas Grundsätzliches? Oder haben sie noch einen Einfluss auf unser Leben? Es sind Worte, die unser Herr seinem Vater gesagt hat, sicher mit bewegtem Herzen.

Das vorliegende Thema ist nicht gerade etwas Bequemes für unser Fleisch - die alte Natur. Warum? Weil das Fleisch ein Verbündeter der Welt ist, sozusagen sein Komplize. Aber es gibt noch einen anderen Grund: nämlich den, dass wir alle mehr oder weniger der Welt in unserem Leben erlauben, in bestimmten Dingen zu wirken. Oder?

Was sagt die Schrift dazu?

Wenn wir Klarheit über diese Wahrheit haben möchten, dann müssen wir die Bibel zur Hand nehmen und lesen, was Gott dazu zu sagen hat. Unseren eigenen Gedanken ist es nicht überlassen, eine Meinung über diesen Sachverhalt zu bilden. Wie jemand geschrieben hat: Wenn wir anfangen, die Bibel zu beurteilen, hört die Bibel auf, uns zu beurteilen.

Außer in dem oben zitierten Kapitel, kommt der Ausdruck „Welt“ in dem hier behandelten Sinn - nämlich als böses System, das unter der Herrschaft Satans steht - noch in den bekannten Versen aus Jakobus 4,4 und 1. Johannes 2,15-17 vor.

Die Welt - das böse System

Was die Welt alles beinhaltet und bedeutet wird aus diesen Stellen deutlich: „Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar.“ Und: „Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust;“.

Es ist bemerkenswert, dass Weltlichkeit direkt mit meinem Herzen verbunden ist: Freund der Welt, die Welt lieben, Lust des Fleisches und der Augen (die nur dann wirksam werden können, wenn mein Herz diesen Begierden gestattet, ihre Werke hervorzubringen). - Merkst Du, wie aktuell das Thema ist?

Die Bibel ist kein Paragraphenbuch

Gott in seiner Weisheit hat es gefallen, keine Paragraphen aufzuschreiben oder Listen zu machen, in denen jede einzelne Handlung oder Gesinnung der Weltlichkeit aufgezählt wird. Das ist für uns auch gut so, da wir uns dann immer wieder neu in unseren Beweggründen und Taten prüfen müssen, ob wir uns selbst, Ansehen, die Erfüllung sündiger Begierden oder dergleichen suchen - also die Welt - oder Christus! Zudem wäre eine solche Auflistung daher undenkbar, da das, was in unserer Zeit klar weltlich ist, vor 2000 Jahren in derselben Weise gar nicht existiert. Wohl aber die gleiche Herzenseinstellung!

So müssen wir jedes Verhalten an sich und auch die Beweggründe, mit denen etwas getan wird, beurteilen. Und da sind wir auch schon bei dem Punkt angelangt, der uns helfen soll, unser Leben auszurichten. Kann ich bei all meinem Handeln sagen, dass ich es für den Herrn Jesus tue? Wie sieht es denn aus mit der Freizeitbeschäftigung, mit unserem Äußeren, mit der Gesellschaft, mit der wir gerne Umgang pflegen? Kann unser Retter dies gutheißen? Bereitest Du Ihm dadurch Freude? Oder ist es etwas, wofür Er vorausblickend klagen musste: „Was ich nicht geraubt habe, muss ich dann erstatten.“ (Psalm 69,5).

Appell an unser Herz

Es kann bei uns leicht zum „Stöhnen“ über solche Dinge kommen, wenn sie uns vorgestellt werden. Aber ist es dann nicht höchste Zeit, dass wir Dinge im Gebet vor unserem Herrn, der uns liebt, bereinigen? Es hängt alles von meinem und Deinem Herzenszustand ab!

Bedenken wir, wie ernst die Sache in Gottes Augen ist. Wer die Welt liebt, „stellt sich als Feind Gottes dar“ und „die Liebe des Vaters ist nicht in ihm“.

Auf den Herrn Jesus sehen

Es geht an dieser Stelle nicht um konkrete Einzelheiten. Denn viele davon sind eigentlich bekannt und jeder Christ, der den Willen des Herrn tun möchte, wird selbst wissen, was in seinem Leben entfernt werden muss. Wir können eben nicht alles das tun, was der andere Gläubige praktiziert, auch wenn es vielleicht schon im Allgemeinen, selbst unter Christen, praktiziert wird.

Wir dürfen uns gegenseitig anspornen, auf den Herrn Jesus zu sehen. Dann werden wir in sein Bild umgestaltet werden. Alles was da bei uns mangeln mag, wird Er ändern. Dazu ist Glaube nötig!

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