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Ziele im Leben des Menschen

Wenn man Menschen kennenlernt, fragt man oft nach ihren Zielen, die sie für ihr Leben haben. Jeder Mensch hat ein Ziel, er sollte zumindest eines haben. Ohne Ziel fällt es einem sehr schwer, ein erfülltes Leben zu führen. Der Mensch braucht das Ziel als Motivation für sein tägliches Leben. Für den Christen gibt es auch ein geistliches Ziel: „Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.“ (Phil.3,13.14).

Ziele → Ambitionen

Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir motiviert sein, Ambitionen haben. Was heißt nun dieses Wort, das so oft in der heutigen Zeit gebraucht wird ? Was verstehen wir unter dem Begriff, der auch von Personalmanagern im Bewerbungsgespräch häufig benutzt wird?

Vorne steht das Teilwort „amb“ („hin und her, ringsherum“), das auch im Hin und Her der „ambulanten“ Behandlung und der „Ambulanzen“ im „Ambiente“ gebraucht wird.

Den Rumpf dieses Wortes bildet das Verb „ire“ („gehen“) mit seinem Ein-Buchstaben-Stamm i-, wie er auch in der „In-i-tiative“ und den In-i-tialen, im Trans-i-t und im Ex-i-t vorkommt.

Am Schluss des Wortes folgt ein „tio“, das generell die Handlung bezeichnet und aus dem Ganzen ein „Hin-und-her-Gehen“ macht.

Im Lateinischen (im alten Rom) wurde dieses Wort gebraucht, um zunächst politischen Ehrgeiz (besonders bei den jährlichen Wahlkämpfen), aber auch um Ehrgeiz allgemein auszudrücken. Wir benutzen heute dieses Wort nur noch in der Mehrzahl, wir sprechen nicht von einer Ambition, sondern von Ambitionen. Im Griechischen heißt „amphi“ auch „beidseits“ und „ringsherum“. Beispiele: Amphitheater, Amphore (an zwei Henkeln getragen) und Amphibien.

Was habe ich für Ambitionen ?

Was sagt uns das? Sicher haben wir als Christen auch irdische Ziele: einen guten Abschluss in Schule, Ausbildung oder Uni; Heirat; Familie; eigenes Heim; etc. Diese Ziele bringen uns dazu, höchste Motivation zu entwickeln, was sich im täglichen Leben, im täglichen Geschäft zeigt. Mein Ziel motiviert mich und führt nicht dazu, dass ich still in der Ecke sitze. Ich verfalle nicht in Aktionismus, aber ich tue alles, um mein(e) Ziel(e) zu erreichen.

Als Christ hat man normalerweise das Ziel, für den Herrn zu leben, für Ihn aktiv zu sein. Das äußert sich in dem, was man im Verborgenen oder im Öffentlichen tut. Nun muss man entscheiden, welche Ziele einem wichtiger sind: die irdischen oder die „himmlischen“. Da ist auch „Zeitmanagement“ gefragt.

Unser eigentliches Ziel ist der Himmel

Vielleicht ist es so, dass man als Jugendlicher weniger an das eigentliche himmlische Ziel denkt, von dem der Apostel in Philipper 3 spricht. Das Ziel, ja seine Bestimmung, ist der Himmel, die ungetrübte Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus. Wir werden Ihn sehen, wie Er ist, und wir werden für alle Ewigkeit bei ihm sein. Als Jugendlicher ist man eher mit anderen Dingen beschäftigt. Trotzdem ist der Himmel unser Endziel. Natürlicherweise ist unser Tag mit irdischen Dingen ausgefüllt, wir wollen unsere Arbeiten ordentlich und gewissenhaft erledigen. Dabei verlieren wir leicht unser himmlisches Bürgertum aus dem Auge.

Also noch einmal: Wir haben Ziele auf dieser Erde, die auch legitim sind, da bleiben wir realistisch. Andererseits ist das christliche Endziel der Himmel, und wenn ein Mensch dieses Ziel nicht erreicht, dann mag er noch so viele Ziele in seinem Leben erreicht haben, er ist dennoch für ewig verloren.

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