„Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme erging aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn hört“ (Mt 17,5) - eine kurze Andacht.
Gott stellt auf dem Berg der Verklärung die Einzigartigkeit des Herrn Jesus heraus.
Gott benutzt ein alttestamentlich bekanntes Symbol seiner Gegenwart. Die Wolke, die nach 2. Mose 40,34 das Zelt der Zusammenkunft bedeckte und die Wohnung erfüllte und die nach 2. Chronika 7,1.2 auch den Tempel bewohnte, spricht von der direkten Gegenwart Gottes inmitten seines Volkes. Er wohnte in der Wolke bei seinem Volk. In diese Wolke konnte kein Mensch eintreten, weil er sofort vernichtet worden wäre.
Der Vater spricht aus dieser Wolke heraus. Das bestätigt noch einmal, dass diese Wolke ein Hinweis auf die Gegenwart Gottes ist. Der Vater hat eine Botschaft. Sie ist an die Jünger gerichtet und lautet: Mose und Elia, so großartig diese Instrumente in der Hand Gottes waren, sind nicht zu vergleichen mit seinem Sohn. Sie waren Sünder und fehlerhaft, Er dagegen der Vollkommene, Sündlose! Die Gnade mag Mose und Elia in die gleiche Herrlichkeit bringen, in welcher der Sohn Gottes immer war, und diese Männer an die Seite des Herrn Jesus stellen - aber es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen ihnen und dem Herrn. Petrus hätte das schon wissen können. Er hatte kurz vorher die Einzigartigkeit der Person des Herrn bezeugt (vgl. Mt 16,14). Nachdem Petrus jetzt so versagt und die Offenbarung des Vaters vergessen hat, stellt der Vater klar: „Dieser" - und sonst niemand - „ist mein geliebter Sohn". Er ist nicht nur ein Prophet, der das Sprachrohr Gottes ist. Er ist nicht der Größte von drei Männern Gottes, von drei Propheten. Er ist der Sohn, mit dem der Vater eine ewige Beziehung genießt. Er ist nicht einfach ein Mensch, welcher der königliche Messias auf der Erde ist. Er ist der ewige Sohn des ewigen Vaters. Er ist auch nicht ein Sohn unter vielen. Er ist der Eine, der vom Vater geliebt wird. An Ihm und an Ihm allein hat der Vater sein Wohlgefallen. Er ist einzigartig.
„Ihn hört". Mose und die Propheten hatten ihre Aufgabe, hatten ihre Funktion. Aber jetzt ist der Sohn gekommen. Er stellt das Alte Testament nicht zur Seite, aber Er ist die Erfüllung des Alten Testaments. Auf Ihn weisen diese Weissagungen hin. Daher wurde jetzt nicht das Gebot ausgesprochen, auf Mose und die Propheten zu hören. Sie müssen letztlich verblassen und verschwinden, wenn es um Ihn geht. Wir können das heute nicht mehr nachvollziehen - aber dieser Punkt wirkte wie ein Paukenschlag für jeden gläubigen Juden! Denn diese beiden Männer und das, was sie repräsentierten, war der ganze Stolz der Juden; darauf setzen sie ihr ganzes Vertrauen! Das alles aber musste verblassen, als der Sohn in Erscheinung trat.
Der Vater zeigt den Sohn in dieser Szene nicht als denjenigen, welcher der Liebe der Jünger würdig war, sondern als denjenigen, welcher der Gegenstand der Liebe und des Wohlgefallens des Vaters ist. So wird uns die Liebe des Vaters als Maßstab und Vorbild der unsrigen vorgestellt.