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Der Anlass ...

Unter der Überschrift „Das Geschäft der Shisha-Bars floriert" war vor einiger Zeit in der Frankfurter Allgemeine Zeitung ein längerer Artikel über den Boom von Wasserpfeifen zu lesen. Als Teaser stand dort: „Wasserpfeifen liegen im Trend. Die Zahl der Shisha-Bars steigt, und im Hintergrund etablieren sich spezialisierte Zulieferer. Doch die Branche kämpft mit einem zweifelhaften Ruf."

Aufklärungsseiten

Auf Aufklärungsseiten zum Thema „Wasserpfeife" (Shisha, Schischa) ist zu lesen (gesundheit.de zum Beispiel): „Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Shisha sehr beliebt. In geselliger Runde wird sich unter Freunden getroffen, zusammen raucht man dann die Wasserpfeife. Ihren Ursprung haben Wasserpfeifen aus dem Orient. Eine Wasserpfeife besteht aus einem Glasbehälter, der mit Wasser gefüllt wird sowie einer Rauchsäule. Der sogenannte Tabakkopf wird mit speziellem Tabak gefüllt. Über einen langen Schlauch wird der Tabak dann über ein Mundstück eingeatmet. Der Tabak bei der Shisha ist mit fruchtigen Aromen zugesetzt, die den Tabak weitaus schmackhafter machen, als normalerweise üblich. Genau darin sehen jedoch Experten und Mediziner das Problem." Denn dadurch schmeckt der inhalierte Tabak nicht bitter und ist angenehm. Man erkennt die Gefahr nicht. Genau wie bei Zigaretten können ebenso im Tabak einer Shisha gesundheitsgefährdende Substanzen wie etwa Nikotin, Kohlenmonoxid, Teer, Blei oder Nickel enthalten sein. Wer täglich eine Shisha raucht, weist einen Cotiningehalt im Urin auf, der etwa dem von 10 gerauchten Zigaretten entspricht.

Rauchen und Sucht sind Zwillinge. Das wissen wir von Zigaretten, Zigarillos und auch Pfeifen. Auslöser für die Sucht beim Rauchen ist das Nikotin. Und dieses ist eben auch bei einer Wasserpfeife vorhanden. Argumenten von Shisha Rauchern, dass das Konsumieren einer Wasserpfeife zur Entspannung von Geist und Körper führt, halten Mediziner dagegen, dass ein tatsächlicher Stressabbau im Körper durch eine Shisha nicht nachgewiesen werden kann. Im Moment finden noch Forschungen rund um das Thema „Shisha" statt. Sicher aber ist:

  • deutliche höhere Nikotinkonzentration im Blut nachweisbar, als nach dem Rauchen einer Zigarette
  • Shisha rauchen während der Schwangerschaft kann negative Folgen für die Gesundheit des ungeborenen Babys haben
  • erhöhtes Risiko von Infektionen wie zum Beispiel Herpes
  • Nikotin kann süchtig machen, unabhängig von der Form wie es konsumiert wird

Der Tabak in der Wasserpfeife beinhaltet dieselben Gefahren wie der in Zigaretten. Das Wasser, mit dem die Wasserpfeife funktioniert, filtert im Übrigen die Giftstoffe nicht. Eine Shisha-Session dauert laut Weltgesundheitsorganisation im Schnitt 20 bis 80 Minuten. Die Wasserpfeife können bis zu vier Personen rauchen. Während dieser Zeit inhalieren die Raucher den Qualm von mindestens 100 Zigaretten. Dabei gelangen neben Nikotin „mindestens 82 weitere schädliche Substanzen, darunter 27, die Krebs erregen oder im Verdacht stehen, krebserregend zu sein," in den Körper, so der Drogenbericht der Bundesregierung. Beim Verbrennen des Tabaks entstehen hochgiftige Stoffe, wie Acetaldehyd, Acrolein oder Benzol, die dann ungefiltert eingeatmet werden. Auch giftiger Teer gelangt in den Körper und setzt sich in den Atemwegen und der Lunge fest. Außerdem besteht „speziell beim Wasserpfeife-Rauchen die Gefahr einer Übertragung von Lippenbläschen (Herpes), Gelbsucht (Hepatitis) und der Lungenkrankheit Tuberkulose, wenn das Mundstück nicht vor jedem Zug einer anderen Person gewechselt wird."

Fast 40 Prozent der Jugendlichen zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr kamen - so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - schon einmal in ihrem Leben mit der Wasserpfeife in Kontakt. Jeder Achte von ihnen soll sogar regelmäßig den Rauch einatmen.

Der Konsum von Shisha-Tabak erhöht nachweislich das Risiko, an Krebs, einer chronischen Bronchitis oder kardiovaskulären Krankheiten zu erkranken. Shisha-Rauchen kann durchaus gefährlicher sein als Zigaretten: So ist der Wert an inhaliertem Kohlenmonoxid beim Rauchen einer Wasserpfeife siebenmal so hoch wie beim Rauchen einer Zigarette. Beim Shisha-Rauchen wird an die Umwelt so viel Kohlenmonoxid (CO) abgegeben wie beim Rauchen von 15 bis 52 Zigaretten.

Shisha-Rauchen ist in Deutschland übrigens erst ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt, das heißt, der entsprechende Erwerb dieses Tabaks. Es spielt dabei keine Rolle, ob Tabak mit oder ohne Nikotin verwendet wird.

Das war jetzt in erster Linie Gesundheits"aufklärung" ... Ich habe das deshalb vorangestellt, weil dieser Trend leider auch unter Gläubigen nicht Halt gemacht hat. Dabei darf ich besonders auf die Altersbeschränkung hinweisen: 18 Jahre!

Mindestens so wichtig ist aber, dass man sich als Christ fragen muss, ob wir Gott gemäß mit unserem Körper umgehen, wenn wir uns ganz bewusst gesundheitlicher Gefährdung aussetzen. Natürlich ist es wahr, dass es immer gefährlich ist, auf die Straße zu gehen. Dass die Pestizide, die von Autos ausströmen, keine Gesundheitsförderung darstellen. Aber dem können wir uns letztlich nicht entziehen. Aber der persönlichen Gefährdung durch eine Wasserpfeife können wir uns durchaus entziehen.

Beherrscht werden

Hinzu kommt die Suchtgefahr. Paulus schreibt den Korinthern von christlicher Freiheit: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von keinem beherrschen lassen" (1. Kor 6,12). Alles - damit sind irdische Dinge und Genüsse gemeint, die in sich selbst nicht weltlich und damit böse sind. Kann man das Rauchen bei „alles" einordnen, auch wenn man um seine Schädlichkeit weiß?

Aus der Sklaverei der Sünde zum Sklaven Gottes

Dann muss sich jeder fragen, der eine Wasserpfeife benutzt: Werde ich zu einem Sklaven dieser Pfeife? Kann ich noch ohne, zum Beispiel, wenn man „gesellschaftlich" mit anderen jungen Christen zusammen ist? „Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr denn damals von den Dingen, über die ihr euch jetzt schämt? Denn ihr Ende ist der Tod. Jetzt aber, von der Sünde freigemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben. Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Röm 6,20-23).

Natürlich denkt Paulus hier nicht an das Rauchen. Das gab es damals nicht. Paulus behandelt hier das Thema Sünde und Sklaverei in sehr prinzipieller Weise. Aber wenn ich die Ausdrücke hier lese - Sklaverei, Frucht, schämen, das Ende ist der Tod [dabei geht es natürlich nicht direkt um den physischen Tod], freigemacht, Frucht zur Heiligkeit, ewiges Leben - dann gibt es doch manche Parallelen für das Leben von Rauchern. Paulus schreibt den Gläubigen in Rom: „Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid!" (Röm 6,17). Möge das auch bei mir wahr sein - nicht nur im Blick auf das Rauchen.

Ein letzter Punkt zu diesem Abschnitt: Könnte ich mit gutem Gewissen jemandem predigen, dass Jesus Christus einen Menschen freimacht, wenn ich selbst in einer Sache dauerhaft gebunden bin? Ich fürchte, dass man mir eine solche Predigt gar nicht abnehmen wird, da sie ohne Glaubwürdigkeit ausgesprochen würde, wenn ich selbst dem Rauchen anheimfallen würde. Wie könnte ich als ein Gebundener überzeugend von Freiheit und Freimachen sprechen?

Man kann leicht versuchen, sich bei einer Sucht dadurch zu entschuldigen, dass es ja auch andere Süchte gibt: Kaffee, ungesundes Essen, Sport, usw. Und das ist auch so. Aber wir wollen keinen Vorwand suchen, die Sucht, mit der wir zu tun haben, dadurch zu entschuldigen, dass wir mit dem Finger auf andere zeigen. Der Herr Jesus möchte jeden, der von einer Gebundenheit betroffen ist, frei machen (vgl. Joh 8,36). Wenn du diesen festen Glauben an den Herrn Jesus hast, dann bitte Ihn, dir die Kraft und Entschiedenheit zu schenken. Doch auch dann, wenn uns dieser Glaube fehlt, gibt uns unser Herr nicht auf. Er kann auch medizinische Hilfestellungen dazu benutzen, uns von Gebundenheit zu befreien.

Man darf übrigens auch nicht übersehen, dass man dadurch, dass man in Gesellschaft (in kleinerem oder größerem Kreis) eine Wasserpfeife raucht, Druck auf die anderen ausübt. Abgesehen von der „Luft" ist man außen vor, wenn man nicht mitmacht. Das möchte keiner sein ...

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