Das Zeugnis von Petrus

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„Du bist der Christus“ – das war keine neue Offenbarung und Aussage. Das war längst im Alten Testament bekannt. In Jesaja 61,1 lesen wir: „Der Geist des HERRN, Herrn, ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat [das ist nichts anderes als der Ausdruck: Christus, Gesalbter], den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen …“ Jesus ist der wahre Gesalbte, von dem Jesaja hier spricht. Auch Daniel sprach von diesem Messias (das ist das hebräische Wort für König, Christus). In seiner faszinierenden Prophezeiung über die 70 Jahrwochen spricht der Prophet davon, dass der Messias weggetan werden und nichts haben würde. Das ist das Kreuz Jesu! – Wir sehen: Die Aussage „Du bist der Christus“ ist überhaupt nichts Neues für einen Juden. Denn auch Nathanael hatte den Herrn längst als den „König Israels“ erkannt und anerkannt (Joh 1,49), als der Herr noch vor seinem öffentlichen Dienst stand.

Gott, Sohn Gottes: Auch diese Seite der Person des Herrn war nicht unbekannt. In Psalm 2,7 heißt es beispielsweise davon: „Der Herr hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ In Apostelgeschichte 4,25-28 lesen wir, dass Petrus gerade diesen Psalm direkt auf den Herrn Jesus bezieht. Von Ihm ist in diesem Psalm die Rede! Dabei gilt es, zu bedenken, dass der Herr in diesem Ausspruch über den Sohn Gottes nicht in seiner ewigen, wesenseigenen Gottheit gesehen wird, sondern als der von Gott ankündigte König, der das Siegel und die Salbung Gottes trägt; der auf dieser Erde als der Gesalbte Gottes anerkannt und eingesetzt wurde. Diese Bedeutung verbindet sich mit der Ankündigung Gabriels an Maria: „Das Heilige, das geboren werden wird, wird Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35). Auch hier geht es nicht um den ewigen Gott, sondern darum, dass der Mensch, der geboren werden sollte, Jesus, von Gott als der Gesalbte anerkannt würde. Das ist durchaus in Übereinstimmung damit, dass Er der ewige Gott ist, doch dieser Ausspruch betont diese Seite nicht. Auch Nathanael bekannte den Herrn Jesus als Sohn Gottes, nämlich als den König, der von Gott Autorität und Siegel besaß. Aber der Herr Jesus zeigt ihm, dass seine Herrlichkeit als Sohn des Menschen größer ist als diese Seite seiner Sohnschaft (vgl. Joh 1,49-51).
Schon der Prophet Jesaja spricht von dem kommenden Messias als Sohn Gottes. „Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen“ (Jes 7,14). Gott selbst würde also als „Gott mit uns“ von einer Jungfrau geboren auf diese Erde kommen. Oder wie es kurze Zeit später heißt: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst“ (Jes 9,5). Dieses Kind wäre also nicht einfach ein Mensch unter Menschen, auch nicht nur der Sohn des Menschen, sondern der starke Gott selbst.

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