Orlando-Attentat

Lesezeit: 2 Min.

Sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament wird deutlich, dass das Ausleben von Homosexualität Sünde ist. In Römer 1 lernen wir sogar, dass das, womit sich Menschen unserer Generation brüsten, als sei dies ein Beweis menschlicher Freiheit und Weiterentwicklung, das Gegenteil ist: Zucht Gottes über die Abwendung des Menschen von Ihm. Das zeigt - das Ausleben von Homosexualität ist Sünde.

Kann man nun diese Tatsache dazu verwenden, den aktuellen Vorfall als ein Reden Gottes in dieser Hinsicht aufzufassen? Als gläubiger Christ neigt man dazu, das sofort so zu sehen. Aber ein wenig Nachdenken führt zu dem Ergebnis, dass diese Schlussfolgerung nicht haltbar ist.

Warum nicht?

  1. Der Herr Jesus hat einmal gesagt, als einige Galiläer in brutaler Weise von Pilatus umgebracht worden waren: „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, weil sie Derartiges erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen." Auf 18 Menschen fiel ein Turm in Siloam, der sie tötete. Dazu sagte unser Herr: „Meint ihr, dass sie mehr als alle Menschen, die in Jerusalem wohnen, schuldig waren? Nein, sage ich euch, sondern wen ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen" (Lk 13,3.5).
    Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass Menschen auf besondere Weise umkommen, macht sie nicht schuldiger als andere. Jeder Sünder, jeder natürliche Mensch ist in gleicher Weise schuldig vor Gott und verloren. Wir sollten uns hüten, hier Unterschiede machen zu wollen.

  2. Vor allem neigen wir dazu, bestimmte Sünden als schlimmer anzusehen als andere. Besonders leicht fällt es, Unmoral ganz besonders zu brandmarken. Genau das hat das Volk Israel in Richter 19-21 getan. Da ging es auch um Homosexualität (und Vergewaltigung mit Todesfolge) - und ganz Israel schrie auf. Bei der noch schlimmeren Sünde des Götzendienstes kümmerte sich überhaupt niemand um das Problem. Nein, wir wollen uns nicht fokussieren auf diese Sünde der Homosexualität, sondern vielmehr sofort fragen: Und was ist in meinem Leben nicht in Ordnung? Wie sieht es mit Habsucht aus? Was tue ich im Verborgenen? Wie sieht es mit Verleumdung aus? Was ist mit Trunkenheit und anderen Süchten? Haben wir damit nicht genug selbst zu tun, bevor wir uns um das Brandmarken anderer Menschen und spezieller Sünden geht?

Natürlich spricht Gott zu dem Gewissen der Menschen auch durch aktuelle Ereignisse. Aber das tut Er auch im Blick auf uns. Haben wir selbst Ohren, um zuzuhören, was Gott uns sagen möchte? Das ist die Hauptsache.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Der auferweckte Sohn der Sunamitin: der gewaltige Segen des Todes Christi (V. 32-37) Manuel Seibel "Und als Elisa in das Haus kam, siehe, da war der Knabe tot, hingelegt auf sein Bett. Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu dem HERRN. Und er stieg auf das Bett und legte sich auf das Kind, und er legte seinen ... Podcast anhören
Franziskus in einem Interview Manuel Seibel „Papst“ Franziskus hat ein sehr langes Interview gegeben. Darin nimmt er zu vielen Themen Stellung. Angesichts der überaus großen Bewunderung, die ihm entgegenschlägt, ist es nützlich, sich einige seiner Aussagen einmal genauer anzusehen. Artikel lesen
Kreuz und Nachfolge - Eine Andacht Christian Achenbach Wie wichtig ist das Thema "Nachfolge" für uns als Christen. Es ist immer wieder gut, sich darüber Gedanken zu machen - vor dem Herrn Jesus. Artikel lesen
Anregungen für Verlobte (54) – Abtreibung II Manuel Seibel Beim letzten Mal haben wir gesehen, was Abtreibung ist. Jetzt wollen wir uns anschauen, wodurch man überhaupt in die Situation kommen mag abzutreiben. Artikel lesen
Pavel war mehr als ein Penner Manuel Seibel An dieser Überschrift blieb ich hängen. Natürlich ist es einfach, anderen Aufgaben zuzuschustern. Aber vielleicht ist es ja Deine, gerade Deine Aufgabe … Artikel lesen
Im Mittelpunkt stehen Manuel Seibel Moderne Medien wie YouTube, Instagram, Snapchat usw. bergen die Gefahr, dass man Menschen in den Mittelpunkt stellt. Auch wir Christen stellen hier keine Ausnahme dar. Artikel lesen