Wenn das Unglück kommt ...

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Unglückfälle

Manchmal kommt das „Unglück“ ganz plötzlich in Familien - durch den Tod und Heimgang eines Kindes oder Ehepartners, durch eine verlorene Arbeitsstelle oder durch sonstige „Schicksalsschläge“. Damit will ich diese Ereignisse nicht auf eine Stufe stellen - sie treffen uns ganz unterschiedlich. Aber betroffen machen sie uns allemal. Andere „Unglücke“ kann man kommen sehen - wenn sich ein Kind mehr und mehr vom Glauben lossagt. Wenn jemand zunehmend krank wird, etc.

Aber eines bleibt in allen Fällen schwer: richtig mit solchen Situationen umzugehen. Das lernen wir schon aus dem Leben Hiobs. Als er seinen gesamten Besitz verlor, besaß er die Glaubensgröße zu sagen: „Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen!“ (Hiob, Kapitel 1, Vers 21). Gott fügt noch das beeindruckende Zeugnis hinzu: „Bei all diesem sündigte Hob nicht und schrieb Gott nichts Ungereimtes zu.“

Hiob als ein großartiges Vorbild

Aber damit war er noch nicht am Ende. Gott ließ es dem Teufel zu, dass dieser die gesamte Familie Hiobs tötete. Nur seine Frau blieb ihm noch, allerdings war ihm diese dann in dieser Situation keine Hilfe. Wir können sie kaum verurteilen - denn wer von uns hätte schon auf einen Schlag 10 Kinder verloren? Und Mütter wissen, wie man zittert bei dem Gedanken, auch nur ein Kind zu verlieren. Aber dann auch noch alle 10?! Und was lesen wir von Hiob? „Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen?“, so sagt er in Hiob, Kapitel 2, Vers 10. Und noch einmal lesen wir das beeindruckende Urteil Gottes: „Bei all diesem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.“

Dieser Ausdruck lässt zugleich jedoch aufhorchen: Er sündigte nicht mit seinen Lippen. Vielleicht erkennen wir aus dieser Ausdrucksweise - jedenfalls können wir das wohl doch nachvollziehen -, dass es in seinem Innern arbeitete. Natürlich geht ein solcher Verlust niemals spurlos an einem Menschen vorüber. Äußerlich mag es Menschen geben, auch Gläubige, die den Verlust eines Kindes zu verarbeiten in der Lage sind. Aber zumindest innerlich brennt dann ein Feuer.

Gott hat immer einen Weg

Bei Hiob wissen wir, dass Gott mit ihm eine Wegstrecke ging, die sich im nachhinein als großer Segen erwies. Es war kein leichter Weg bei Hiob. Er musste lernen, dass er nicht auf seine eigene Gerechtigkeit, die Gott ihm bescheinigt hatte (!), sehen durfte. Auch Hiob musste lernen, dass ein Mensch vor Gott nichts anderes als „Staub und Asche“ ist. Aber Gott wurde ihm zum Trost. Und Gott schenkte Hiob und seiner Frau später noch einmal 10 Kinder. Gott ist ein Gott voller Gnade. Nicht immer ist es so, dass Er uns den Verlust sofort ersetzt. Und kann man ein Kind, das einem genommen worden ist, wirklich ersetzen?

Aber Gott steht Gläubigen, die in solch schwierigen Umständen sind, in besonderer Weise bei. Bei Paulus lesen wir einmal, dass der Herr in einer sehr schwierigen Situation „zu ihm trat“ - Er besuchte seinen Knecht. Und immer wieder hören wir, dass Gläubige, die in ganz besonderen Notsituationen sind, diese Gemeinschaft mit ihrem Herrn erleben. Er gesellt sich dann zu ihnen und ist ihnen ganz besonders nah.

Menschen sind leidige Tröster - der Herr tröstet vollkommen

Hiob musste erfahren, dass Menschen leidige Tröster sind. Das mag mancher Gläubiger, der seinen Ehepartner oder sein Kind verloren hat, vielleicht auch in einer anderen Notsituation ist, bestätigen. Wie gut, dass es das unseren himmlischen Herrn gibt, der in vollkommener Weise mit uns mitempfinden kann. „Jesus vergoss Tränen“ (Johannesevangelium, Kapitel 11, Vers 34), lesen wir, als Er zu Maria und Martha kam. Keiner kann trösten wie Er!

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