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„Macht euch auf und zieht hin! Denn dieses Land ist der Ruheort nicht ...“ (Micha 2,10b).

Der Himmel – für uns ein Ruheort

Für die Israeliten war Jerusalem der Ruheort, wo Gott seinen Segen verheißen hatte. Diesen Ort sollten die Juden damals aufsuchen. Das lässt Gott ihnen durch den Propheten Micha sagen. Aber können wir diese Worte nicht auch auf uns anwenden – auf den Himmel und die Zeit, wo wir beim Herrn Jesus im Vaterhaus sein werden (Joh 14,2.3)? Dann werden wir wirklich zur Ruhe kommen, in die ersehnte Ruhe eingehen (2. Thes 1,7; Heb 4,1.10.11). Diese Erde ist kein Ruheort für uns. Wir lesen zwar von einer Ruhe des Gewissens, der sich jeder wiedergeborene Christ, der seine Schuld dem Herrn Jesus gebracht hat, schon heute erfreuen kann (Mt 11,28). Ebenso lesen wir von einer Ruhe für unsere Seelen (Mt 11,29) – das ist der Friede in den Lebensumständen. Und auch im natürlichen Sinn gibt es vorübergehende Momente der Ruhe auf dieser Erde, die wir ohne Frage brauchen (Mk 6,31; vgl. Joh 11,13). Aber Ruhe in jeder Hinsicht wird für uns erst dann eintreten, wenn wir bei unserem Herrn sind. Freust du dich auf diesen Augenblick?

Die Ruh auf immerdar erwartet uns am Throne;
die Deinen dienen Dir dann voll Ergriffenheit.
Und alle werfen Dir zu Füßen jede Krone,
sie beten, Herr, Dich an in alle Ewigkeit. [Henri Rossier]

„Setze dich zu meiner Rechten ...“

In einem gewissen Sinn ist der Herr Jesus jetzt schon zur Ruhe gekommen. An mehreren Stellen im Neuen Testament lesen wir, dass der Herr Jesus sich gesetzt hat zur Rechten Gottes (Mk 16,19; Heb 1,3 usw.). Das hat Er getan, nachdem Er das Erlösungswerk auf der Erde vollbracht hatte (Joh 17,4). Die Tatsache, dass der Herr sich gesetzt hat, zeugt davon, dass Er zur Ruhe gekommen ist von seinen Werken. Er hat das getan, was zu tun nötig war. Er hat auf Golgatha vollständig bezahlt (Joh 19,30). Es bleibt nichts mehr zu tun übrig. Als Mensch zur Rechten Gottes wartet der Herr Jesus jetzt

  • auf das Einbringen der Frucht der Mühsal seiner Seele, die Er am Kreuz durchlitten hat;
  • auf den Augenblick der Entrückung, wo Er seine himmlische Braut, die Versammlung (Gemeinde), zu sich nehmen kann (2. Thes 3,5); und
  • auf den Augenblick, wo Gott ihm seine Feinde hinlegen wird als Schemel seiner Füße, wo Er als Messias-König auf dieser Erde anerkannt werden und alle Ehre bekommen wird (Ps 110,1; Heb 10,12.13).

Endgültige Ruhe

Doch endgültig zur Ruhe kommen wird Gott erst dann, wenn der ewige Zustand da ist (vgl. 2. Pet 3,13; Off 21). Dann hat die Erprobung des Menschen, die sich durch alle Heilsepochen hindurchgezogen hat, für immer ein Ende. Dann wird Gott alles und in allen sein. Was für ein wunderbarer Augenblick! Und Gott wird diese Ruhe mit uns, seinen Kindern, teilen. Ihm sei alle Ehre dafür und unserem Herrn Jesus Christus, der alle Segnungen, die wir in Ewigkeit genießen werden, durch sein Leiden und Sterben am Kreuz ermöglicht hat!

Von Deiner Seele Not wirst Du die Frucht genießen,
um die Du rangst am Kreuz, von tiefer Nacht umhüllt;
sie wird vollkommen, reif und heilig vor Dir sprießen,
Dein göttlich liebend Herz ist ewig dann gestillt. [Henri Rossier]

In Ewigkeit keine Ruhe!

Wir wollen aber auch auf das Teil derer hinweisen, die den Herrn Jesus in diesem Leben abgelehnt haben. Von ihnen heißt es in der Offenbarung: „Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht“ (Off 14,11a). In Ewigkeit keine Ruhe – wie furchtbar! Kann es etwas Schlimmeres geben, als für ewig verloren zu sein, für ewig von Gott getrennt zu sein? Doch das ist die Konsequenz für JEDEN, der das Evangelium der Gnade in dieser Zeit ablehnt. Deshalb: Mache heute noch ernst und bringe deine Schuld dem Herrn Jesus Christus, damit auch du einmal die ewige Ruhe in seiner Gegenwart erleben und genießen kannst!

„Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils“ (2. Kor 6,2b).

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