Sie war die beste Freitaucherin der Welt. Doch dann wurde die Russin Natalia Molchanowa im letzten Jahr vom Wasser verschluckt. Wie konnte das passieren? Es gibt dafür eine Erklärung. Acht Disziplinen gibt es im Freitauchen, in sieben hält Molchanowa die Weltrekorde. Es gibt noch eine achte Disziplin, genannt „No Limit". Dabei zieht ein Schlitten die Taucher mit großer Geschwindigkeit in die Tiefe. Aber man sagt, das eigne sich eher für Selbstmörder als für Sportler. Natalia Molchanowa gehörte nicht dazu. Sie konzentrierte sich auf die anderen Disziplinen. Den Rekord im Zeittauchen hielt sie mit 9:02 Minuten, mit Flossen schwamm sie 237 Meter weit und 127 Meter tief.
Warum ist Molchanowa trotz ihrer Erfahrung dieses Mal „untergegangen"? Ein Fachmann erklärt: Es gibt große Alpinisten, die auf einem Klettersteig für Touristen in den Tod gestürzt sind, weil sie auf eine Sicherung verzichteten. Profis von Weltformat sind es in Risikosportarten gewohnt, Extreme zu meistern, die für Normalmenschen undenkbar sind. Führt das zur Sorglosigkeit im Umgang mit vergleichsweise geringen Herausforderungen, wird es gefährlich, ganz unabhängig von Erfahrung und Leistungsstand.
Die Russin hätte übermäßige Gewichte, die sie in der Pause eines Ferienkurses genommen hatte für einen persönlichen Tauchgang, abwerfen können. Sie wäre vermutlich sofort wieder oben gewesen. Aber „das machen Profis" nicht. Sie schaffen es mit Willen und Kraft auch so. Dieses Mal aber nicht. Wahrscheinlich hat sich Molchanowa einmal übernommen. Das war ihr Untergang.
Auch Gläubige können sich zu selbstsicher werden, können sich übernehmen. Wie war das bei Salomo? Er war der König, den Gott seinen „Liebling" nannte: „Und er [Jahwe] sandte durch Nathan, den Propheten, und gab ihm [Salomo] den Namen Jedidjah [Geliebter Jahs], um Jahwes wegen" (2. Sam 12,25). Aber als er groß geworden war und sich viele fremde Frauen genommen hatte, hing er ihren Göttern an. Hatte er gedacht: Ich pack das schon, auch die Frau(en) wird/werden mir nicht zu einer Gefahr? Er hat sich übernommen.
Sein Sohn machte es ihm gleich nach: „Und es geschah, als das Königtum Rehabeams befestigt und er stark geworden war, verließ er das Gesetz Jahwes, und ganz Israel mit ihm" (2. Chr 12,1). Bei Ussija wird in 2. Chronika 26,16 dasselbe gesagt.
Auch wir können selbstsicher werden. Wir sind geistlich so stark, so reif, dass uns dies oder jenes nicht passieren kann. Vorsicht - wir haben das Fleisch noch an uns. Uns kann ALLES passieren, schon heute. Nur, wer ein Leben mit dem Herrn Jesus führt, bleibt bewahrt. Wer Ihn immer wieder fragt nach seinem Willen und diesen auch ausführen möchte, wird bewahrt bleiben. Selbstsicherheit ist der Anfang vom Fallen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2856.html