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Vor einiger Zeit gab es an manchen Schulen wieder große Aufregung. Denn die Hitze hinterlässt auch Spuren, was die Kleidung betrifft. Es gibt Schulen, die Mädchen bauchfreie Kleidung und Hotpants verbieten. Eine Begründung war, dass die „sehr aufreizende Kleidung" der Mädchen zu Problemen führe.

Nun las ich in einer - an und für sich - sehr konservativen Zeitung einen Verriss dieses Gebots. Mit einem gewissen Recht verwies die Autorin darauf, dass Jungen sich auch nicht anders kleiden. Sie sprach über „auf Oberschenkel hängende Jeans, die den Blick auf die Unterwäsche freigeben". Das kann man nur bestätigen. In mancher Gebetsstunde kann man ja dem Anblick der Kleidungsart jüngerer (und älterer) Zeitgenossen kaum entgehen, selbst wenn man im Allgemeinen die Augen schließen wollte bei den Gebeten. Was einem da an Unterkleidung und Haut geboten wird - ist das immer anständig?

Die Autorin fährt fort, dass Schule der Ort sei, „an dem Jugendliche sich ausprobieren können. Dazu gehört es auch, mal unpassend gekleidet zu sein - und dasselbe bei anderen zu akzeptieren, ohne es gleich als sexuell offensiv wahrzunehmen. Dass nackte Beine keine Einladung sind, nicht mal zum Starren, können Männer gar nicht früh genug lernen."

Nun hat die Autorin auch da recht: Wir haben als Männer nie recht, unangemessene Kleidung oder Nicht-Kleidung für irgendwelche Begierden oder mehr zu „nutzen". Wir sollen ein reines Glaubensleben führen. Paulus ermahnt uns ausdrücklich, „in Reinheit" zu leben (2. Kor 6,6; 1. Tim 4,12).

Heißt das aber, dass Frauen sich so kleiden können, wie sie es lustig finden, unabhängig davon, was das bei Männern (oder anderen Frauen) auslöst? Zweifellos nicht! Derselbe Apostel ermahnt Frauen, sich „mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit" zu kleiden. Sie sollen rein (keusch) leben - das bezieht sich auch auf die Kleidung.

Wenn ich als Frau überlege, wie ich „sexy" aussehe, handle ich nicht rein. Wenn mir egal ist, ob Männer besonders auf die Brust oder andere Stellen des Körpers hingelenkt werden, ist das alles andere als keusch.

Wir können nicht von der Welt erwarten, dass sie die biblischen Hinweise ernst nimmt. Aber Christen sollten das tun. Immer!

Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass wir irgendwelche Regeln oder Gebote aufstellen wollen oder dürfen. Jeder ist frei, sich zur Ehre Gottes zu kleiden. Wir wollen dabei auch vorsichtig sein, die persönlichen Maßstäbe zum Grundsatz oder zu allgemeinen Maßstäben zu erheben.

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