Eine tröstliche Gewissheit

Lesezeit: 3 Min.
© Habicht - Vogel des Jahres 2015

Es lohnt sich, über die Einzelheiten dieses Verses ein wenig nachzudenken.

  • „Wir wissen aber": Schon der alttestamentliche Patriarch Hiob konnte sagen: „Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er auf der Erde stehen" (Hiob 19,25). Wir wissen weit mehr als Hiob. Es gibt manche Stellen im Neuen Testament, die von unserer Gewissheit sprechen. Zum Beispiel in 1. Petrus 1,18.19: „indem ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid... sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken". Dieses Wissen bezieht sich auf die Heilssicherheit, der sich jeder erfreuen kann, der ein Eigentum des Herrn Jesus ist. Das Wissen in unserem Vers steht mit den Lebensumständen in Verbindung, die uns auf dem Weg über diese Erde begegnen. Die Aussage von Römer 8,28 ist für uns nichts Ungewisses, keine vage Hoffnung, sondern eine felsenfeste und sichere Gewissheit. Es ist eine verbindliche Zusage Gottes, die wie ein Fels in der Brandung steht und auf die wir uns stützen dürfen - auch im neuen Jahr.
  • „denen, die Gott lieben": Wer ist damit gemeint? Ich denke, wir können ganz allgemein sagen: alle, die eine lebendige Beziehung zu Gott haben, die also von neuem geboren sind. Wer hier gemeint ist, wird im weiteren Verlauf des Verses noch etwas konkretisiert, indem es heißt: „denen, die nach Vorsatz berufen sind". Jeder Mensch, der in der Zeit der Gnade an das Evangelium glaubt, ist auserwählt ist vor Grundlegung der Welt (Eph 1,4) und somit nach dem Vorsatz Gottes berufen.
  • „alle Dinge zum Guten mitwirken": Demnach gibt es nichts in unserem Leben als Christen, kein Geschehen, kein vermeintliches „Schicksal", das nicht zu unserem Besten dient. Das wird angedeutet durch das Wörtchen „alle". Es lässt keine Ausnahme zu. Mit allem hat Gott, unser Vater, eine liebende Absicht. In allem, was uns widerfährt, dürfen wir die Güte Gottes sehen. Vieles, was wir erleben, mag für uns nicht angenehm sein (vgl. Heb 12,11). Gerade inmitten von Schwierigkeiten fällt es uns schwer, darin einen Ausdruck der Güte Gottes zu sehen. Wir verstehen einfach nicht, wofür dieses oder jenes gut sein soll. Deshalb wollen wir auch vorsichtig sein, diesen Vers an geprüfte Gotteskinder weiterzugeben. Hier ist Weisheit und Feingefühl nötig. Trotzdem wissen wir - und darauf wollen wir uns stützen -, dass Gott, dessen Sichtweite über unseren begrenzten Horizont hinausgeht, mit allem etwas Gutes im Sinn hat.

Diese Zusage Gottes gibt uns Sicherheit und Trost in einer Welt, die von Unsicherheit und Leid geprägt ist. Wir haben einen liebenden Vater, der eine Absicht und einen Weg mit uns hat. Alles, was uns begegnet, ist ein Ausdruck seiner Güte und Liebe. Mit dieser Zuversicht dürfen wir in das neue Jahr gehen.

© Habicht - Vogel des Jahres 2015
Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Der Herr Jesus in Psalm 16 Michael Hopp In Psalm 16 lesen wir bedeutsame Aussagenüber das abhängige und gehorsame Leben Jesu. Wir können dort allerdings nicht nur etwas über Ihn lernen, sondern auch Anwendungen auf uns machen. Artikel lesen
Der Trost der Gnade in einer kalten Welt Charles H. Mackintosh "Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht" (Röm 8,30). Artikel lesen
Das Gewissen als Führer William J. Hocking Auch für einen Gläubigen ist das Gewissen kein sicherer Führer, es sei denn, dass es mit dem in der Heiligen Schrift offenbarten Willen Gottes in Übereinstimmung steht. Das Gewissen ist die innere Fähigkeit der Seele, zwischen dem Richtigen und ... Artikel lesen
Kein Gewissensvorbehalt mehr für böse Handlungen in einer Kirche Manuel Seibel An sich müssen wir uns nicht mit dem beschäftigen, was in den großen Kirchen los ist. Wir wissen, dass an vielen Stellen Gottes Wort als Maßstab nicht mehr benutzt wird. Jetzt ist wieder eine besonders schlimme Veränderung in der ... Podcast anhören
Mein Gewissen schlägt (nicht) Manuel Seibel In diesem Heft hast du einen grundsätzlichen Artikel zum Thema „Gewissen“ lesen können, der dir die biblische Belehrung über das Gewissen eines Gläubigen vorstellt. Darüber hinaus haben wir drei Kurzgeschichten aus dem Leben junger Menschen ... Artikel lesen
Gideons Erweckung - Gott gibt Dich NICHT auf! Manuel Seibel Die Geschichte Gideons macht uns Mut! Das Volk Israel befand sich in einem desolaten Zustand. Es wurde von Feinden beherrscht, versklavt. Niemand traute sich mehr, für Gott und das Volk einzutreten. Niemand? Doch, einer war da, den Gott erweckte: ... Video ansehen