Es heißt hier nicht etwa von solchen, die nichts von Gott wissen wollen, dass Ihre Herzen verhärtet waren, sondern von den Jüngern des Herrn Jesus. Was war vorrausgegangen? Die Jünger hatten zuvor das Wunder der „sogenannten Brotvermehrung" miterlebt. Er hatte aus dem wenigen, was vorhanden war, 5.000 Menschen gesättigt, und darüber hinaus blieb noch übrig.
Danach fahren die Jünger, gehorsam dem Wort des Herrn, über den See und geraten in schwere Seenot. Der Herr macht dieser Not ein Ende. Wenn wir als Ergebnis von dem Erstaunen der Jünger lesen, können wir dies sicherlich gut verstehen, und uns mag die Beurteilung „sondern ihr Herz war verhärtet" selbst als ein „hartes" Urteil erscheinen. Waren sie nicht tatsächlich in eine übermäßig schwierige Situation gekommen, hatten sie nicht sogar den Tod vor Augen gehabt? In Vers 45 heißt es sogar, dass der Herr die Jünger nötigte; hatten die erfahrenen Seeleute vielleicht erkannt, dass es gefährlich werden würde? Trotz alledem hatten sie gehorcht, und nun dieser Vorwurf!
Und dennoch: Er ist berechtigt. Er bezieht sich eindeutig auf das vorherige Wunder, und die Jünger hätten danach Ihrem Herrn alles zutrauen sollen.
Dennoch können wir die Jünger sehr gut verstehen, da es uns oft ähnlich ergeht. Wir haben vielleicht eine wunderbare Erfahrung mit unserem Herrn gemacht, oder Er hat uns belehrt auf die eine oder andere Weise, und in der nächsten Situation haben wir anscheinend alles vergessen, sind nur mit uns selbst und unserer eigenen Situation beschäftigt. Wie oft wird dies Urteil über unserm Leben stehen? Wie oft haben wir vielleicht gar nicht mal gemerkt, wie der Herr uns vorbereiten wollte auf sein Eingreifen, auf eine bestimmte Tätigkeit?
Bitten wir Ihn darum, dass wir aufmerksam sind, wenn Er uns etwas zu sagen hat. Er will in unserem Herzen, in unserem Inneren eine Veränderung bewirken, die sich fest verankert. Nur dann können wir in den darauf folgenden Lebensumständen das Gelernte anwenden.
Quelle: bibelpraxis.de/a2671.html