Der Herr des Sabbats

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Jesus spricht hier nicht von sich als König und Messias. Er nennt sich auch nicht „Sohn Gottes", sondern Sohn des Menschen. Nur Er selbst nennt sich „Sohn des Menschen". In Kapitel 8,20 hat sich der Herr Jesus zum ersten Mal mit diesem Titel bezeichnet. Dort werden mit diesem Titel seine Verwerfung und seine Leiden verbunden. Er hatte nicht, wohin Er sein Haupt legen konnte. Als von seinem irdischen Volk Israel Verworfener hat Gott Ihn zum Segen für alle Nationen gemacht. An anderer Stelle lernen wir, dass dieser Sohn des Menschen jetzt verherrlicht zur Rechten Gottes thront. Wenn der Herr sich hier erneut „Sohn des Menschen" nennt, dann weist Er damit auf seine Verwerfung hin, die Er vonseiten der Pharisäer erfahren hat. Darüber hinaus deutet Er aber auch an, dass Er diese Verwerfung annimmt. Er richtet nicht seine Feinde, sondern erträgt ihren Hass.

Die Verwerfung des Herrn offenbart aber immer auch seine moralische Herrlichkeit, die in einer zukünftigen Zeit gesehen werden wird. Schon das Alte Testament enthält den Hinweis, dass der Sohn des Menschen Herrscher ist über die ganze Welt (Dan 7; Ps 8). Diese Ehre hat Er von Gott erhalten, dem Geber des Sabbats. Von Ihm wurde Er dazu feierlich gesalbt.

Als Sohn des Menschen ist Er nun der Herr über den Sabbat. Gott hatte diesen Sabbat dem Menschen (1. Mose 2) und seinem Volk Israel (2. Mose 20) gegeben. Wenn der Herr nun „Herr des Sabbats" ist, dann wird deutlich, dass auch Er Gott ist, gepriesen in Ewigkeit. Er besitzt die Autorität, diese Vorschriften zu geben und wieder aufzuheben. Er hat das Recht und die Würde, Gehorsam von allen Menschen, auch den Juden, zu fordern. Wer waren sie, dass sie stattdessen Gehorsam von Ihm forderten?

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