Die Verwerfung des Herrn nimmt in den Kapiteln 8 bis 12 des Matthäusevangeliums ständig zu. Ein erster Gipfelpunkt der Unverschämtheit der Führer des Volkes bestand darin, den Herrn Jesus als Fresser und Weinsäufer zu bezeichnen. Das ist der Anlass dafür, dass der Herr selbst sein Volk verwerfen muss. Er tut das hier, indem Er Städte verurteilt. Sie stehen repräsentativ für das ganze Volk.
Der Herr Jesus als der demütige Mensch wollte nicht richten und verurteilen. Er war gekommen, um zu retten. Aber wenn jede Bemühung der Gnade umsonst ist, bleibt Ihm kein anderer Weg. Dabei wollen wir bedenken, dass der Herr niemals Gericht übt, bevor Er nicht alle Mittel ausgeschöpft hat, um die Menschen von ihrem Weg abzubringen. Aber wenn Er das Gericht vollzieht: Wer soll dann vor Ihm bestehen können?
Als Erstes tadelt der Herr die Städte Chorazin und Bethsaida. Beide Dörfer, auch Kapernaum, lagen in Galiläa. Das war die Gegend, wo der Herr die meisten Zeichen vollbracht hat. So sind sie das Symbol der Verwerfung des Herrn durch sein Volk - man hatte in Judäa keinen Platz für Ihn. Wenn selbst das verachtete Galiläa so mit dem verachteten König umging, wie sollte es da noch Hoffnung für das Volk Israel geben?
Der Herr kündigt daher Gericht an. Wie viel schlimmer wird das Gericht sein über das heute immer wieder anzutreffende leere christliche Bekenntnis sein. Hier konnte man den unaussprechlichen Segen wahren Christentums erleben - und doch verwirft man Christus und die Seinen. Gott sei Dank - heute kann man noch zu einem echten Bekenner werden, indem man Jesus Christus als Retter annimmt und Ihm nachfolgt.
Quelle: bibelpraxis.de/a2513.html