Anonymus – in eigener Sache

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Als Herausgeber einer (bibelorientierten) Internetseite erhalten wir immer wieder Mails. Das ist sehr hilfreich, weil wir so unsere Arbeit überprüfen können. Kein Christ ist fehlerlos – wir schon gar nicht. Immer wieder ist es nötig, dass wir Gläubige unser Leben, unsere Worte, unsere Haltungen, unsere Motive und natürlich auch unser Äußeres an Gottes Wort überprüfen. Dazu dienen diese sogenannten Feedbacks. Natürlich gibt es auch ermutigende und anspornende Mails, für die wir dankbar sind.

Leider kommt es immer wieder vor, dass wir anonym angeschrieben werden. Oft ist es vollkommen unverständlich, dass man einen solchen Weg wählt, weil die Mail aus (oft nützlichen) Themenanregungen besteht, die wir in der Internet-Arbeit verwerten können. Manchmal aber erhalten wir kritische Mails, deren Absender dann „unbekannt“ und auch durch die Angabe einer falschen Mailadresse nicht erreichbar sind. Schade!

Man kann verstehen, dass Einzelne an ihrem Ort oder darüber hinaus erlebt haben, dass jemand, der eine andere Meinung als die des Mainstream oder als die einzelner Brüder vertritt, dann unter Druck gesetzt wird. Das ist schade und auch nicht biblisch. Natürlich hat Gott „Führer“ in der Versammlung vorgesehen (vgl. Heb 13,7.17.24). Diese besitzen eine (moralische) Autorität. Und wir sollen unbedingt diejenigen anerkennen, die unter uns arbeiten (1. Thes 5,12). Aber Druck ist der denkbar schlechteste Nährboden für geistliches Wachstum in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus (2. Pet 3,18), wobei man moralische Autorität auch als Druck missverstehen kann, weil man biblischen Geboten (vgl. 1. Joh 2,3) einfach widerstehen will.

Es ist interessant, dass man in Gottes Wort Beispiele findet, wo Menschen sich verstellt haben, sozusagen hinter einen anonymen Fassade verbergen wollten. Isebel ist ein solches Beispiel, die Frau Jerobeams ein zweites (1. Kön 14,2.5). Es sind nie nachahmenswerte Vorbilder.

Hinzu kommt, dass man oft Nachfragen hat, wie dies oder jenes im Einzelnen gemeint ist. Häufig kann man nur in einem solchen Austausch wirklichen Nutzen aus einem Hinweis ziehen. Es gäbe ja auch die Möglichkeit, dass der Kritiker etwas falsch verstanden hat und durch einen zusätzlichen Hinweis die Dinge klarer sieht. Wenn er dazu bereit sein sollte ...

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