Was „normal“ ist, bestimmt heute nicht mehr Gott durch die Bibel, sondern das allgemeine Menschheitsempfinden. Daher können Männer mit Männern zusammenleben, genauso wie Frauen mit Frauen. Deshalb braucht man heute keinen Trauschein mehr – es reicht eine gemeinsame Wohnung. Christen werden dadurch zu Außenseitern. Denn viele praktizierende Christen lehnen es nach wie vor ab, ohne Standesamt zusammenzuziehen. Aber selbst da bröckeln die Mauern. Alte Leute, die eigentlich ein Vorbild sein sollten, leben inzwischen aus „steuerlichen“ Gründen oft ohne Trauschein zusammen.
Selbst diejenigen, die tatsächlich noch heiraten, prüfen erst einmal, ob es wirklich passt – wie sie meinen. So kann man notfalls ohne Ehescheidung wieder auseinandergehen. So will man einer späteren Scheidung vorbeugen. Ist das realistisch?
Die Universität von Virginia (Charlottesville) hat herausgefunden, dass das Zusammenleben vor einer Ehe das Scheidungsrisiko sogar erhöht. Es ist nichts Neues, das die sogenannten, beschönigend genannten „wilden Ehen“ in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen haben. Aber interessanterweise haben Umfragen der Universität ergeben, dass Paare, die schon vor der Eheschließung zusammenleben, später weniger zufrieden mit ihrer Ehe seien und sich eher wieder scheiden ließen. Offenbar gibt es bestimmte Merkmale, die mit diesem vorherigen, unverbindlichen Zusammenleben in Verbindung stehen. Viele gleiten anscheinend ohne echte Willensentscheidung vom Zusammenleben in eine Ehe. Männer lassen sich dann oft von den Frauen, die einen größeren Hang zur Verbindlichkeit haben, in die Ehe schieben.
Als Christen sind wir Kinder unserer Zeit. Das, was in der Gesellschaft gang und gäbe ist, finden früher oder später fast immer auch den Weg in die christlichen Haushalte. Daher sollten wir uns unbedingt davor bewahren lassen, solche Wege eines ersten, unverbindlichen Zusammenlebens zu gehen. Entfernt von den Elternhäusern mögen manche Studenten und Angestellte auch das eine oder andere erst einmal „ausprobieren“ – es bekommt ja keiner mit. Wirklich nicht? Gott sieht immer zu! Und oft kommen die Dinge dann doch – früher oder später – heraus.
Lass Dich vor einem solchen Weg warnen. Du wirst letztlich unglücklich werden. Und Du gefährdest Dich und Deinen „Wunschpartner“ und damit auch eine mögliche spätere Eheschließung. „Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort“ (Ps 119,9). Das Wort Gottes soll für uns in jeder Hinsicht Richtschnur und Maßstab sein.
Quelle: bibelpraxis.de/a2239.html