Aus dem Gespräch zwischen dem Herrn Jesus und den zwei Menschen, von denen in Matthäus 8,18-22 zu lesen ist, können wir zwei Folgen der Sünde erkennen. Der erste Mann war nicht vom Herrn Jesus gerufen worden. Aber er selbst meinte, dass er einen guten Jünger abgebe. Der Herr Jesus musste diesem Menschen zeigen, dass dieser sich gar nicht kannte. Er überschätzte seine eigenen Fähigkeiten. So gibt es viele religiöse Menschen, die ungläubig sind, die sich selbst überschätzen in ihrer Fähigkeit, Gott zufrieden stellen zu können. Dieses falsche Selbstbild ist ebenfalls eine Folge der Sünde; man denke nur an den Pharisäer, der sich für viel besser hielt im Vergleich zu dem Zöllner – dabei war er genauso wie dieser ein Sünder (Lk 18,11). Auch ein erlöster Christ kann durch Sünden, die er in seinem Leben zulässt, über seinen eigenen geistlichen Zustand blind sein und sich überschätzen. War das nicht bei Petrus so, als er den Herrn Jesus dreimal verleugnete?
Eine zweite Seite, die wir hier lernen, ist das falsche Setzen von Prioritäten. Der sündige Mensch denkt an sich und seine Interessen. Erst dadurch, dass er seine Sünden bekennt und gläubig wird, stellt er Gott und den Herrn Jesus an die erste Stelle. Das sehen wir beispielsweise aus der Unterhaltung des Herrn mit der Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4). Sünde im Leben eines Gläubigen hat dieselben Folgen. Wir konzentrieren uns dann nicht mehr auf das, was den Herrn ehrt. Daher ist es so wichtig, sich von Sünden im täglichen Leben durch Selbstgericht und Bekenntnis zu reinigen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2100.html