Kein Gott?

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In den letzten Monaten erschien eine große Anzahl von Büchern gegen Gott. Eine Auswahl der prominentesten dieser Werke lautet:

  • „Der Gottes Wahn" von Richard Dawkins
  • „Der Herr ist kein Hirte" von Christopher Hitchens
  • „Wir brauchen keinen Gott" von Michel Onfray
  • „Das Ende des Glaubens" von Sam Harris

Es ist ja gefährlich, solche Bücher in einer christlichen Zeitschrift zu nennen, weil sie manchen geradezu zum Kauf ermutigen. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich davor warnen, sich mit diesen Büchern zu beschäftigen. So etwas ist sehr gefährlich und kann leicht dazu führen, dass dieses ungöttliche und antichristliche Gedankengut abfärbt. Sie ziehen uns von einem Leben hinter dem Herrn Jesus ab! 1

Diese Bücher seien hier nur genannt, um deutlich zu machen, dass derzeit eine regelrechte Kampagne gegen Christen, Christus und Gott läuft. In London und später auch in Deutschland wurden beispielsweise Busse mit Werbeplakaten ausgestattet: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Also hören Sie auf, sich Sorgen zu machen und genießen Sie das Leben." Der Atheismus ist im Moment enorm aktiv, um dem Wiedererwachen des Suchens nach Gott einen Riegel vorzuschieben. Atheisten lehnen jede Vorstellung von Gott und damit jeden Gott ab. Sie merken nicht, dass sie sich damit einen neuen, einen eigenen, einen Abgott schaffen.

Warum in einer christlichen Zeitschrift über Atheisten schreiben?

Nun magst du vielleicht fragen: Was soll ein Artikel über dieses Thema in „Folge mir nach" - einer Zeitschrift für junge Christen, die doch an Gott glauben. Nun, einerseits fallen diese Hefte zuweilen auch Menschen in die Hände, die nicht an Gott glauben. Vielleicht sind solche Artikel doch zum Anstoß, über den einen, wahren Gott nachzudenken, von dem die Bibel spricht. Andererseits ist es aber auch für junge Christen wichtig, gewappnet zu sein, wenn Pfeile Satans kommen, die das Vertrauen zu Gott zerstören sollen.

Satan ist höchst intelligent. Er weiß, wie er versuchen kann, mich an meiner schwachen Stelle zu packen. Wir sollen uns nicht mit dem Bösen und Satan beschäftigen. Und doch sagt Gottes Wort: „Seine Gedanken sind uns nicht unbekannt" (vgl. 2. Kor 2,11).

In der Schule oder durch Unterhaltungen im Studien- und Arbeitsleben wirst du vielleicht auf eines dieser oben genannten Bücher angesprochen. Diese Bücher wirken auf den ersten Blick sehr ansprechend und fast überzeugend. Denn Satan benutzt oft Redner und Schreiber, die eine beeindruckende Persönlichkeit besitzen, um seine Sicht der Dinge unter das Volk zu bringen. Gerade deshalb ist dieses Gift so gefährlich, weil es so überzeugend wahr wirkt. Das kann auch Christen ins Zweifeln bringen.

Die Vorhersagen über die Gottlosen in der Bibel

Diese Zweifel sind aber nicht angebracht. Denn Gottes Wort hat dies alles längst vorhergesagt. Schon Petrus zeugt davon, dass sehr früh falsche Lehrer im christlichen Bekenntnis auftreten würden, „die Verderben bringende Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen" (2. Pet 2,1). Die Folge ihres Handelns ist, dass „viele ihren Ausschweifungen nachfolgen" (Vers 2).

Es handelt sich also um Menschen, die ihren Gebieter, das ist Gott, verleugnen. Er hat sie erkauft (nicht erlöst!), weil nämlich der Herr Jesus, der Schöpfer-Gott, durch sein Werk auf Golgatha jeden Menschen erkauft hat (vgl. hierzu Mt 13,44). Jeder Mensch ist Ihm jetzt Rechenschaft schuldig, nicht nur, weil Er der Schöpfer-Gott aller Menschen ist, sondern auch, weil Er sich als Mensch durch das Werk am Kreuz das Recht zur Herrschaft über alle Menschen erworben hat. Diesen Gott und diesen Jesus aber lehnen Menschen wie Dawkins und Hitchens ab. Ihr Verderben wird über sie kommen, aber viele Verführte wird es ihretwegen geben (1. Tim 4,1; 2. Tim 3,6). Du musst dich nur umschauen ...

Judas, der den christlichen Abfall von Gott und Christus beschreibt, spricht ebenfalls von diesen Menschen. Sie „verleugnen unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus" (Jud 4). „Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was irgend sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich" (Jud 10). Er spricht weiter von dieser Gottlosigkeit, wobei dieses Wort bei Judas auch den Klang von Rebellion gegen Gott hat, wie sie bei Dawkins und seinen Gesinnungsgenossen anzutreffen ist: „Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: ‚Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende, um Gericht auszuführen gegen alle und zu überführen alle Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten Worten, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.'" (Jud 14.15).

Was würde es bedeuten, wenn es keinen Gott gäbe?

Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn solche Menschen heute vermehrt und massiv auftreten. Das sollte unser Glaubensvertrauen nicht erschüttern. Was aber würde es letztendlich bedeuten, wenn es wirklich keinen Gott gäbe?

Der Mensch wäre durch Zufall entstanden. Das wäre die Antwort auf die Frage: „Woher kommt der Mensch eigentlich?". Es gäbe niemanden, der einen Plan mit dem Leben von Menschen hat. Es gäbe niemanden, der ein Ziel für uns Menschen hätte. Es gäbe keinen Sinn im Leben des Menschen.

Wenn es weder Sinn in der Herkunft noch in der Zukunft des Menschen gäbe: Warum sollte sich ein Mensch an irgendwelche Regeln halten? Ich bin nur mir selbst verantwortlich. Warum sollte man sich der Obrigkeit unterordnen? Letzten Endes hilft mir das persönlich dauerhaft nicht weiter. Ich bin ja niemandem Rechenschaft schuldig. Ob ich heute oder morgen sterbe, heute oder morgen ins Gefängnis gehe, alles ist nur noch eine Frage der ganz persönlichen Nutzenfunktion, wie Ökonomen das sagen, mit der persönlichen Bewertung: Was macht mir Spaß? Das tue ich. Die anderen müssen damit fertig werden.

Natürlich gibt es in atheistischen Systemen wie dem Kommunismus auch Regeln, die von den Bürgern eingehalten werden müssen, um ein Zusammenleben zu ermöglichen. Was für einen Sinn aber hat es für einen überzeugten Atheisten, diese Regeln einzuhalten, wo er doch meint, die Existenz jedes Menschen höre mit dem Tod auf, so dass es gar keine dauerhafte Belohnung für „gutes" Verhalten gibt? Man wird früher oder später aus diesen Regeln ausbrechen wollen, um sein eigenes Leben zu führen.

Eine andere Sicht ist: Letztlich ist alles das Ergebnis einer zufälligen Korrelation (Wechselbeziehung). Denn wenn die Herkunft zufällig ist und auch die Zukunft, ist es nur konsequent, auch die Gegenwart als Resultat von Zufall zu verstehen.

In der sogenannten Spieltheorie, einem wichtigen Zweig der Ökonomie, wird schon grundsätzlich davon ausgegangen, dass sich das Individuum egoistisch verhält, um seinen Vorteil auszunutzen. Warum sollte ein Mensch an morgen denken, wenn er gar nicht weiß, ob es für ihn ein morgen gibt? Warum aber sollte ein Mensch nach einer physischen oder psychischen Niederlage überhaupt noch einmal aufstehen? Viele mögen sagen: Es ergibt keinen Sinn. Andere werden sich sagen: Dann genieße ich halt den Augenblick. Andere mögen denken: Rache, gegenüber wem auch immer, ist das beste Prinzip, um sich Genugtuung zu verschaffen.

Leiden und Geduld sind in einem solchen System Fremdworte. Denn weiß ich, ob ich jemals wieder aus dem Loch der Krankheit und Verfolgung und Leiden herauskommen werde? Glück und Freude kann es dauerhaft nicht mehr geben. Denn mit dem Tod ist alles aus - worauf soll sich ein Mensch freuen: aufs Nichts? Dazu muss man nur den Prediger lesen, um zu sehen, dass eine solche Betrachtung des Lebens ohne Gott nur zur Resignation führt (vgl. noch einmal das Bibelstudium über den Prediger, FMN 2006, Hefte 3 bis 6).

Christen und „kein Gott"

Für Christen wäre es besonders bitter, wenn es keinen Gott gäbe. Man kommt sehr schnell zu den Worten des Apostels Paulus, der sich gegen die philosophische Strömung in Korinth wehren musste, Christus sei nicht wirklich auferstanden (1. Kor 15). Das Ganze sei ein Märchen gewesen. Du siehst, schon von Anfang an versuchte Satan, die christlichen Fundamente zu zerstören. Bei der Frage nach Gott geht es aber um noch mehr. Denn darauf ruht nicht nur das Christentum, sondern der Glaube zu jeder Zeit, wie man ihn in der Bibel finden kann.

Paulus schrieb im Blick auf die Leugnung der Auferstehung: Wenn das wahr wäre, „wenn wir allein in diesem Leben auf Christus Hoffnung haben, so sind wir die elendesten von allen Menschen" (1. Kor 15,19). Das würde für uns Christen auch gelten, wenn es Gott nicht gäbe. Dann wäre alles ein Märchen, was wir auf der Grundlage der Bibel hoffen und verbreiten.

Der wahre Gott hat sich offenbart und offenbart sich

Gott sei Dank: Es gibt Gott. Woher wir das wissen?

  • Hast du schon einmal jemanden gefunden, der dir nachvollziehbar erklären konnte, wo der Mensch herkommt? Wir können jetzt nicht die Frage von Schöpfung und Evolution ausführlicher behandeln. Eines aber wissen wir: Seit nunmehr 150 Jahren gibt es das Modell von Darwin, die Erde sei das Ergebnis von Zufällen. Noch immer aber sind viele Übergänge zwischen angenommenen Entwicklungsstufen nicht gefunden, viele offene Punkte nicht geklärt worden. Wie sollte der überaus komplexe Organismus des Menschen oder die gewaltigen und funktionierenden Konstellationen des gesamten Universums ohne einen Schöpfer-Gott funktionieren können? Und erst recht: Es mag viele Erklärungsversuche für die Entwicklung ab dem angenommenen Urknall geben. Wo aber sollte dieser herkommen, die gewaltige Energie, die in dem sogenannten Urknall auf einmal existierte? Der Ursprung von allem - es gab und gibt nur einen, der uns davon etwas erzählen kann.

  • Wie ist es möglich, dass wir alle irgendwann die Ewigkeit in unserem Herzen spüren (vgl. Pred 3,11), ohne dass wir das ganze Werk Gottes zu erfassen in der Lage wären? Wir merken intuitiv, dass mit diesem Leben nicht alles aus sein kann. Ist das Zufall oder ein direkter Hinweis auf die Existenz Gottes?

  • Wie kommt es, dass ein Volk, das von so vielen Regenten dieser Welt ausgerottet werden sollte - Adolf Hitler war nur einer davon! - noch immer existiert? Wie kann es sein, dass ein Volk, das Gott im Alten Testament seinen „Augapfel" nennt (vgl. Sach 2,12), dass eine Stadt Jerusalem, die Gott „zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum" (Sach 12,2) machen will, zum Brennpunkt von Krieg und Frieden geworden ist, wenn es keinen Gott gibt, der das, was Er sagt, auch bewirkt?

  • Hast du eine Erklärung dafür, dass ein Buch, das aus vielen Einzelbüchern besteht (in der heutigen deutschen Fassung aus 66), doch eine große Einheit bildet und nicht einen einzigen Fehler aufweist? Kann dieses Werk wirklich nur auf menschliche Autoren zurückgeführt werden, wenn sich eine Vielzahl von alttestamentlichen Vorhersagen zu 100% in dem Herrn Jesus bereits erfüllt haben? Hast du je ein anderes Buch mit einer solchen Kraft gelesen, das - obwohl es sehr alt ist - mit immer „junger" Aktualität in dein ganz persönliches Leben hineinspricht? Wie konnte dieses Buch überleben und in derart viele Sprachen übersetzt werden, obwohl manche Menschen versucht haben, es vollständig auszurotten, wenn nicht Gott dieses, sein Werk, bewacht hätte?

  • Wie kann es sein, dass ein Mensch, der am Kreuz gestorben ist und nachweislich als Gestorbener in ein Grab gelegt wurde, nach drei Tagen nacheinander über 500 Menschen erscheint? Er muss auferstanden sein - Er muss Gott sein bzw. von Gott auferweckt worden sein. Auch später vom Himmel her erscheint Er einzelnen Personen. Und durchaus nicht nur seinen Anhängern! Einer (Saulus von Tarsus) und vermutlich auch Jakobus, der Bruder des Herrn, glaubten wohl noch nicht an Ihn, als ihnen Jesus erschien. Aber diese Begegnung löste die Glaubenswende in ihrem Leben aus.

  • Hast du in deinem Leben, das ein Auf und Ab darstellt, nicht immer wieder die gute und lenkende Hand Gottes erlebt? Lass dir nicht aufschwatzen, das alles sei Einbildung und der Wunsch von ein paar religiösen Spinnern. Gott erweist sich dem, der Ihn sucht, als lebendiger Gott.

„Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden" (Mt 7,7).

„Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist" (Heb 11,6).

  • Buchempfehlung: „Brief an einen Atheisten" von B. Fink (erhältlich bei: www.csv-verlag.de).

(aus: Folge mir nach - Heft 3/2010)


Fußnoten

  • 1 Diese Warnung ist sicher auch deshalb am Platz, da einige dieser Werke mitunter in Schulbibliotheken ausliegen und im Unterricht empfohlen werden.
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