Seitensprung unter Christen?

Lesezeit: 3 Min.

Artikelzusendungen

Immer wieder erhalten wir Vorschläge für Artikel auf „bibel-forum.de“ - zumeist, indem uns ein Link zugemailt wird. Leider immer anonym, so dass man sich mit dem Vorschlagenden nicht über die konkrete Idee und Ausgestaltung austauschen kann. Eigentlich - und eigentlich heißt ja wirklich - gehörte das zu einem Stück Transparenz und Ehrlichkeit dazu ... Unser Herr Jesus Christus stand immer zu dem, was Er dachte und sagte. Er konnte sagen: „[Ich bin] durchaus das, was ich auch zu euch rede“ (Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 25).

Heute bekam ich eine Mail mit einem Link zu einem Artikel über das Trauma zugesandt, dass durch einen Seitensprung des Partners enttäuschte Menschen erleben. Nun mag man sagen: Das betrifft uns Christen nicht. Richtig ist: Das sollte uns Christen nicht betreffen.

Seitensprünge unter Christen

Aber leider lehrt uns die Erfahrung unter Gläubigen anderes! Einerseits gibt es eine Reihe von solchen Fällen. Andererseits gab es auch in letzter Zeit Vorkommnisse, wo solche Dinge - wie so oft - scheinbar zufällig aufgedeckt wurden. Wir müssen also leider davon ausgehen, dass es auch heute - vielleicht unter den Lesern? Hoffentlich nicht! - solche gibt, die das erlebt haben: also Opfer oder als Täter.

Die Bibel sagt uns: „Die Ehe sei geehrt in allem und das Ehebett unbefleckt; denn Unzüchtige [Hurer] und Ehebrecher wird Gott richten“ (Hebräerbrief, Kapitel 13, Vers 4). Es ist eine Illusion zu meinen: „Ich stehe in gar keiner Gefahr, was dieses Thema betrifft!“ Es mag stimmen: Gestern und heute nicht. Aber vielleicht morgen.

Besondere Gefahren

Männer sind (oft) besonders in Gefahr, was die körperliche Attraktivität einer Frau betrifft. Das ist keine neue Erkenntnis, sondern lange bekannt. Frauen sind (oft) besonders in Gefahr, was den seelischen Bereich betrifft, wenn sie auf einem Komplimente von einem Mann bekommen und sich in seiner Gegenwart wohl fühlen. Es ist so, dass es objektiv gesehen eine attraktivere Frau als die eigene Ehefrau geben wird. Es ist so, dass es objektiv gesehen einen Mann geben mag, der hilfsbereiter ist und eine (noch) schönere Atmosphäre schafft als der eigene Ehemann. Das allein ist ja nicht „schlimm“.

Schlimm wird es dann, wenn wir uns in unseren Begierden oder Gefühlen gehen lassen und diesen Träumen nachträumen. Dann fangen wir an, unsere Ehen zu gefährden. Und dann mag es manchmal nur noch ein Tropfen sein bis zum Vollzug des Ehebruchs.

Eine Warnung des Herrn

Der Herr Jesus warnt uns an anderer Stelle - jedenfalls uns Männer: „Jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Matthäusevangelium, Kapitel 5, Vers 28). Das sollte uns enorm warnen, einen falschen, ersten Schritt mit Augen, Worten, Armen, Händen oder Beinen zu tun. Die Gefahren sind vielfältig!

Und was - wenn es geschehen ist, aber noch keiner davon weiß? Es gibt immer einen Weg zurück - einen Weg der Umkehr, der Buße, der Sinnesänderung! „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannesbrief, Kapitel 1, Vers 9).

Handeln der Versammlung (Gemeinde, Kirche)

Sollte es zu einem vollzogenen Geschlechtsverkehr gekommen sein, gibt es keinen anderen Weg, als die Sünde nicht nur dem Herrn und dem eigenen Ehepartner, sondern auch einem Bruder am Ort zu bekennen. Denn eine solche Sünde muss nach 1. Korinther, Kapitel 5, in der örtlichen Versammlung (Gemeinde, Kirche) behandelt und beurteilt werden.

Aber es ist immer besser - und der einzige Weg echter Heilung - von sich aus eine solche Sünde zu bekennen, als wie Achan (Josua, Kapitel 7) durch den Herrn entlarvt zu werden, oftmals durch menschliche Zufälle, die solche Sünden offenbar werden lassen.

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Das Markusevangelium - ein Überblick Manuel Seibel “Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes... Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort” (Markus 1,1.35). Artikel lesen
Queerer Gottesdienst: für Gott oder für einen Götzen? Manuel Seibel Beim 30. Christopher Street Day in Frankfurt gehörte zum "bunten Kulturprogramm" sogar ein queerer Gottesdienst. Kann es das überhaupt geben? Und was mag Gott zu diesem Gottesdienst sagen? Hat Gott so etwas bereits vorausgesagt? Podcast anhören
Der Schlüssel zu einem glücklichen Glaubensleben mit Gott (7) - das Fleisch und die neue Stellung des Christen Manuel Seibel Das Fleisch hat im Neuen Testament nicht nur eine Bedeutung, sondern gleich mehrere. "Das Wort wurde Fleisch" - der Sohn Gottes wurde Mensch (nicht Körper) und wohnte inmitten der Menschen - wunderbare Perspektive auf "Fleisch", wie es nach Gottes ... Podcast anhören
Markus 12,1-3 Manuel Seibel Das Volk Israel verwarf seinen eigenen Messias. Der Herr nimmt diese Verwerfung an, zeigt den Führern des Volkes aber durch das Gleichnis vom Weinberg, was ihr Zustand war. Dabei beginnt Er damit, ihnen die ganze Liebe und Fürsorge Gottes ... Podcast anhören
Als Christ kein Schweinefleich essen? Heilsgeschichtlich denken ... Michael Hardt Darf man als Christ Schweinefleich essen? Muss man jemand töten, der homosexuell lebt? Muss man womöglich Rache üben, weil das ja mehrfach im Alten Testament getan wird? Bei diesen Fragen kommt der "heilsgeschichtliche" Aspekt ins Spiel. Worum ... Video ansehen
Hat Jesus Christus sein Leben selbst in den Tod gegeben? Manuel Walter Ist Jesus Christus von sich aus gestorben oder wurde Er von Menschen getötet und ermordet? Oder ist sogar beides wahr? Artikel lesen