Ein praktischer Hinweis aus dem Propheten Micha

Lesezeit: 2 Min.

Daraufhin fragte das beunruhigte Volk den Propheten, ob es mit grösseren und wertvolleren Opfern vor den Herrn treten sollte. Nein, sagte er, denn Opfer können dargebracht werden, ohne dass Herz und Gewissen in Tätigkeit sind, und das möchte Gott nicht. Er verlangt nach Wahrheit im Innern, nach echter Busse und Beugung des Herzens und einem aufrichtigen Bekenntnis. Nichts anderes wird Ihn befriedigen. In dem Augenblick aber, da das Gewissen erreicht ist und das Herz sich im Selbstgericht vor Ihm beugt, ist Gottes Rechtsstreit beendet und die Gemeinschaft wird wiederhergestellt.

Damit diese nicht aufs neue getrübt wird, ist es für jeden von uns nötig, in praktischer Gerechtigkeit voranzugehen, d.h. so zu leben, wie Gott es von jedem seiner Kinder wünscht. Micha 6,8 gilt daher auch uns:

„Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert der Herr von dir als Recht zu üben und Güte zu lieben, und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“

Recht üben

Dieses Recht, das unser Leben prägen soll, finden wir in Gottes Wort. Darin sagt Er uns, was in seinen Augen recht ist. Danach dürfen und sollen wir uns richten.

Bei uns steht leider oft der Eigenwille im Vordergrund. Wir tun, was wir als richtig ansehen und versuchen dann, die Bestätigung dafür in Gottes Wort zu finden. Wie oft rechtfertigen wir unser Verhalten mit allen möglichen Argumenten, weil uns bewusst wird, dass es doch nicht mit dem in der Bibel offenbarten Willen Gottes übereinstimmt.

Güte lieben

Der ungläubige Mensch und der fleischlich gesinnte Christ lieben Macht, Vergnügen, Besitz, Ansehen usw. Aber Gott fordert uns auf, Güte zu lieben. Wir lernen dies am besten, wenn wir unsere Gedanken mit der Güte Gottes beschäftigen und unsere Herzen von ihr erfüllen lassen. Ja, möge unser praktisches Christenleben mehr von der Gnade geprägt sein, die Gott uns zugewandt hat.

Demütig mit Gott wandeln

Der Wandel mit Gott bedingt als erstes, dass wir in die gleiche Richtung wie Er gehen. „Wandeln wohl zwei miteinander, es sei denn, dass sie übereingekommen sind?“ (Amos 3,3). Im weiteren muss das Wandeln mit Gott unweigerlich dazu führen, dass man wie Er wandelt (vgl. 1. Joh 2,6).

Demütig bedeutet auch unterwürfig. Das ist die geziemende Haltung für jeden, der mit seinem Gott gemeinsam vorangehen will.

Wer Gottes Unterweisung beachtet und befolgt, wird erleben, dass ein solches Streben nach praktischer Gerechtigkeit im Leben überaus glücklich macht.

************
Mit freundlicher Genehmigung des Beröa Verlages.
Halte Fest Jahrgang 1999 - Seite: 149

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Markus 13,9-13 Manuel Seibel In seiner prophetischen Rede in Markus 13 wendet sich der Herr nicht nur an Juden. Er macht deutlich, dass Jünger zu aller Zeit damit rechnen müssen, verfolgt zu werden. Aber Er ist mit ihnen. Und der Heilige Geist hilft ihnen, in besonderen ... Podcast anhören
Die vermögende Frau von Sunem: urteilsfähig (V. 9.10) Manuel Seibel "Und sie sprach zu ihrem Mann: Sieh doch, ich merke, dass dieser ein heiliger Mann Gottes ist, der ständig bei uns durchzieht. Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach machen und ihm Bett und Tisch und Stuhl und Leuchter hineinstellen; und ... Podcast anhören
Gibt es Gläubige in der Drangsal - und wenn ja, wer sind sie? Michael Hardt Wenn die Entrückung vor der Drangsal stattfindet, wer sind dann die Gläubigen, die diese Zeit erleben werden? Das Alte Testament sagt vorher, dass ein Überrest von Israel umkehren wird. Gott wird das bewirken. Dadurch wird es Nachkommen Abrahams ... Video ansehen
Woher wissen wir, dass die Bibel wahr ist? Stefan Drüeke Kann man die Bibel für naturwissenschaftliche Fragen benutzen? Die Bibel ist natürlich kein wissenschaftliches Fachbuch. Aber wenn sie etwas über Naturwissenschaft sagt, dann ist sie die Wahrheit. In diesem Vortrag geht es um viele Hinweise, die ... Video ansehen
In der Drangsal: Märtyrer oder Überlebende? Michael Hardt Wer sind die verschiedenen Gläubigen in der Drangsal? Zum Beispiel: Wer sind „die Seelen unter dem Altar" und wer „ihre Mitknechte" (Offb 6,9-11)? Und was hat es auf sich mit den beiden Menschenmengen, d.h. die 144.000 und die „große ... Video ansehen
Markus 13,14-23 Manuel Seibel Eine besonders furchtbare Zeit, ja einzigartig in der Intensität der Verfolgungen und Trübsale, ist die große Drangsal. Sie beginnt damit, dass im Tempel ein Gräuelbild aufgestellt wird. Aber selbst die Belehrungen über diese Zeit, die wir, die ... Podcast anhören