So stelle ich mir die Hölle vor

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Ein Polizist berichtete erschüttert: „So stelle ich mir die Hölle vor. Die Leichen haben förmlich gekocht, sie waren so heiß, dass wir uns beim Bergen die Hände verbrannt haben." Man kann ein solches Grauen und das furchtbare Leid der Angehörigen wohl kaum in Worte fassen und kommentieren. Da aber dieser Polizist den Vergleich mit der Hölle gezogen hat, wollen wir kurz darüber nachdenken, wie schrecklich, viel schrecklicher, die Hölle sein wird:

Als Grundlage dieser Gedanken nehmen wir vier Verse aus dem Matthäusevangelium: „Als aber der König hereinkam, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid anhast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein“ (Mt 22, 11–14).

Die Hölle ist ein ganz persönliches Gericht. Deshalb ist in diesem Gleichnis nur von einem Menschen die Rede. Dieser eine Mann im Gleichnis vom König, der seinem Sohn eine Hochzeit machen wollte, und wo dieser eine Mann ohne Hochzeitskleid in den Raum kam, steht für die ganze Masse derer, die sich Christen nennen, mit einem gestorbenen und verherrlichten Christus aber nichts zu tun haben wollen!

Das Gericht in diesem Gleichnis ist scharf und endgültig. Die Füße und Hände des Menschen werden gebunden – er kann sich nicht mehr bewegen und seinen eigenen Willen tun. Dann wird er in die äußerste Finsternis hinausgeworfen, wo das Weinen und Zähneknirschen ist. In diesem Vers lernen wir über dieses endgültige Gericht, das nach Offenbarung 20 und anderen Stellen der Feuersee, die Hölle sein wird:

  1. Es gibt keine Vernichtung. Die Menschen werden weiter existieren. Es ist von keinem Verbrennen, sondern von Qualen die Rede.

  2. In der Ewigkeit gibt es für die Verlorenen keine Bewegungsfreiheit mehr. Sie sind gebunden an Händen und Füßen. Sie werden nicht mehr umhergehen können und nicht mehr das tun können, was sie wollen. Sie werden eine ewige Unveränderbarkeit erleben, keine Abwechselung.

  3. Er wird „hinaus“ geworfen: Es gibt wirklich ein drinnen und draußen. Es gibt einen Bereich, wo Gott ist und sein Christus, und wo Er nicht ist.

  4. Die Hölle ist Finsternis. Hier gibt es nichts mehr zu erkennen. Es gibt kein Wissen mehr über Gott. Es muss ein ewiges Stieren in ein nicht zu erfassendes Dunkel sein. Finsternis bedeutet auch, dass man mit niemandem mehr Kontakt haben kann. Man sieht niemanden mehr, man fühlt niemanden.

  5. Es ist die äußerste Finsternis. Man ist vollkommen allein. Die größtmögliche Einsamkeit, die man heute für eine kurze Zeit erleben mag, ist kein Vergleich zu der ewigen Einsamkeit, die dieser Mensch erleben wird. Finsternis ist auch ein Ausdruck davon, dass man keine Gemeinschaft hat, nicht einmal Kenntnis von einem anderen. Jeder ist mit seiner Strafe, mit seinem Schicksal vollkommen allein.

  6. Weinen: Das erinnert an Esau, der sein trauriges Schicksal sah, aber keinen Weg zur Buße fand. Diese Menschen werden ewig wissen, dass sie an ihrem Elend selbst schuld sind. Aber sie werden es nicht ändern können. Sie werden ewig trauern aber die Trauer nicht in Freude verändern können. Sie können nicht einmal die Trauer als solche abstellen.

  7. Zähneknirschen: Es muss eine ewige Angst mit diesem Schicksal verbunden sein. Sie wissen, dass es keine Besserung geben kann, so sehr sie darauf hoffen, und das wird ihre Angst vor dieser Strafe bewahren. Es ist eine ewige Angst – das kann man sich heute nicht vorstellen!

Die Hölle, der Feuersee, ist kein Ort, wo man verbrennt. Es handelt sich um ein furchtbares, ewiges Feuer, das Empfindungen bewirkt, die man vielleicht damit vergleichen könnte, dass man verbrennt. Aber der Unterschied: Man verbrennt nicht, sondern muss diese Qualen ewig, ewig durchleiden. Ohne Ende!

Wie gut, dass man dieser Angst heute noch entfliehen kann, in dem man den Herrn Jesus als Retter annimmt. Aber dazu muss man bereit sein, die eigene Gerechtigkeit abzulegen und zu dem Herrn Jesus zu kommen. Einen anderen Weg gibt es nicht.

Ob das Paar von den Kanarischen Inseln, Hector und seine Frau, die drei Minuten zu spät zum Schalter kamen und dadurch dieser Flugzeugkatastrophe entgingen, ernst machen und sich retten lassen werden? Mit solch einem „Glück“ kann man nicht spielen. Und Zufälle gibt es in unserem Leben nicht. Mögen alle, die sich noch nicht bekehrt haben, den heutigen Tag nutzen: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“ (Heb 4,7).

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